Kommentar

BÄUME – Gesellschaft – Politik

Foto: Baumfreunde


Mag. Rudolf Augustin
Baumfreunde Oberwart*

Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz

 

Rodungen, Fällungen und nicht artgerechte Pflege von Bäumen in Oberwart spiegeln das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Denken in der Stadt wider. Die Politik ist für die Regelung der Angelegenheiten des Gemeinwesens (Umwelt, Gesundheit, Bäume usw.) durch verbindliche Entscheidungen zuständig.

Wahlen spielen mittlerweile für grundlegende politische Fragen praktisch keine Rolle mehr. Die wichtigen politischen Entscheidungen werden von politisch-ökonomischen Gruppierungen getroffen, die weder demokratisch legitimiert noch demokratisch rechenschaftspflichtig sind. Die destruktiven ökologischen, sozialen und psychischen Folgen der politischen und wirtschaftlichen Herrschaft bedrohen immer mehr unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen (Natur, Gesundheit usw.).

Bei politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen ist es ja weit verbreitet, seine Perspektive auf „die da oben“ zu beschränken und sich darüber zu empören, wie man von diesen betrogen, hintergangen und ausgebeutet wird. Die von den politischen Eliten gewünschte Zuschauerdemokratie lässt sich nur erreichen, wenn die Bevölkerung weitgehend entpolitisiert, ja von politischer Lethargie befallen ist.

Populismus wird betrieben, im Kern eine Form der politischen Kommunikation, die durch volksnahes Sprechen und unzulässige Vereinfachungen auf Effekte zielt (Gefahren durch Bäume, z.B. herabstürzende Äste, Sturzgefahr in Folge von Wildkirschkernen). Eigentlich sollte von öffentlicher Seite die Notwendigkeit erkannt werden, Natur und Mensch zu schützen. Für die Oberwarter Bevölkerung (Gesellschaft) sollte eine lebenswerte, gesunde und liebenswerte Lebensgrundlage geschaffen werden.

Politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger sollten bei der Entscheidungsfindung folgenden Satz aus der Managementlehre verinnerlichen: Es kommt nicht nur darauf an, wie viel man verdient durch das, was man tut – es kommt vielmehr darauf an, wer man wird durch das, was man tut.
Unseren Umgang mit der Natur kann man als organisierte Verantwortungslosigkeit bezeichnen. Die Natur stellt uns Wohnraum, also unser Wohn- und Lebenszimmer zur Verfügung. Bert Brecht sagte einmal: „Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von seiner Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zu Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw., nur Weniges ist in unserem Staat verboten.“

* Die Baumfreunde Oberwart ist eine überparteiliche und unabhängige private Initiative engagierter OberwarterInnen.

Buchtipp: Warum schweigen die Lämmer? Dr. Rainer Mausfeld


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