Kommentar

BÄUME und unsere Gesundheit

Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz.

©Baumfreunde Oberwart

Die Bäume beeinflussen unsere Gesundheit auf vielfache Weise (siehe bisherige Artikel unserer Reihe unter der Rubrik Gastkommentar). Passend zur Situation, in der wir uns seit Monaten befinden, möchte ich auf den positiven Einfluss der Bäume auf unser Immunsystem hinweisen.

Es ist vergleichbar mit einer Armee, welche ein Land schützt. Das Immunsystem ist ein komplexer Mechanismus, der uns von äußeren (Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten) und inneren (entartete Zellen = Krebs) „Feinden“ schützt. Vereinfacht gesagt, kann das Immunsystem die „Feinde“ direkt mittels sogenannter Killerzellen vernichten oder uns langfristig durch die Bildung von Antikörpern vor Krankheiten schützen. Nur ein gut funktionierendes Immunsystem kann mit diesen Herausforderungen fertig werden und verhindern, dass wir ständig krank werden bzw. an Infektionen oder Krebs sterben. Man kann vieles dazu beitragen, um die Funktion des Immunsystems zu erhalten und stärken – gesunde Ernährung, viel Bewegung, Vermeidung des Übergewichtes etc. Was bisher aber noch wenig bekannt ist, ist die positive Wirkung der Bäume auf das Immunsystem.

Bereits vor Tausenden von Jahren erkannten die Chinesen, dass Bäume die Gesundheit stärken und entwickelten die „Waldmedizin“. Diese Erkenntnisse wurden von den Japanern vor ca. 40 Jahren wieder aufgegriffen. Sie errichteten sogar Spitäler in den Wäldern und forschten nach den Ursachen dieses Phänomens. Viele dieser Untersuchungen zitiert der Biologe Clemens Arvay, in sehr verständlicher Form, in seinen Büchern.

Den positiven Einfluss der Bäume auf unser Immunsystem bewirken die Terpene. Terpene sind die ätherischen Substanzen, die Bäume zur Kommunikation (Informationsaustausch) nutzen. Wir nehmen sie wahr als wohltuende Gerüche in der Nähe der Bäume. Bekannt sind Zigtausende und ein paar Hundert sind bereits untersucht. Seit vielen Jahren besteht die International Society of Nature and Forest Medicine, und seit 2012 haben viele japanische Universitäten sogar Fakultäten für Waldmedizin gegründet.

Diese Substanzen, von uns Menschen inhaliert, verbessern die Funktion unseres Abwehrsystems und damit die Bekämpfung von Infektionen und Krebsvorstufen. Bereits ein relativ kurzer Kontakt mit ihnen steigert die Zahl der Killerzellen. Besonders gut ist, dass dieser Effekt mehrere Tage anhält. Man nennt diese Methode „Waldbaden“ (japanisch Shinrin-Yoku).

Fazit: Neupflanzungen statt Rodungen, richtige Baumpflege statt Kappung und ein gutes Buch auf einer Parkbank statt TV oder Computerspiele (noch besser Waldspaziergänge).

Buchtipp: „Der Biophilia -Effekt“ von Clemens G. Arvay


Dr. Andrzej Krasnowiecki
Baumfreunde Oberwart*
Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz

* Die Baumfreunde Oberwart ist eine überparteiliche und unabhängige private Initiative engagierter OberwarterInnen.


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