Kommentar

Bodenerosion und Fruchtbarkeitsverlust

Das Erdreich ist eine der wichtigsten Ressourcen nicht nur der Menschheit, sondern aller Landlebewesen. 90 Prozent unserer Nahrung stammen direkt oder indirekt vom Erdboden, in dem zusätzlich dreimal so viel CO2 gespeichert ist wie in der Erdatmosphäre. Umso erschreckender ist daher unser sorgloser Umgang mit diesem wertvollen und unvermehrbaren Gut.

(c) pixabay.com

Der nutzbare (Acker-) Boden nimmt weltweit sowohl an Fläche als auch an Fruchtbarkewit ab. Verantwortlich dafür ist neben der fortschreitenden Bodenversiegelung durch verantwortungslose Bautätigkeit auch die Bodenerosion durch die fortschreitende Klimaänderung: Trockenheit fördert die Windverfrachtung des Oberbodens, Starkregenereignisse die Humusabschwemmung, vor allem in geneigtem Gelände. Verstärkt werden diese Erosionsformen durch die großteils fehlende Grasnarbe auf den „nackten“ Feldern – wie z.B. beim Maisanbau – weil das stabilisierende Wurzelgeflecht fehlt.

Doch damit nicht genug: Auch die industrialisierte Landwirtschaft mit dem Einsatz von schweren, den Boden verdichtenden Maschinen, der Verwendung von Pestiziden und chemischen Düngemitteln sowie dem bevorzugten Anbau von Monokulturen tragen auf längere Sicht zur stetigen Abnahme der Bodenfruchtbarkeit bei.

Diametral gegenüber steht dieser an sich schon bedrohlichen Entwicklung die dramatische Zunahme der Weltbevölkerung: Vom Jahr 2019 auf 2020 wuchs diese von 7,71 auf 7,79 Milliarden, also um 80 Millionen, das neunfache der Einwohnerzahl Österreichs. Von diesen 7,79 Milliarden sind bereits heute ca. 2 Milliarden mangelernährt und 811 Millionen von Hunger betroffen, vorwiegend in Entwicklungsländern. Auch hier eine beschämende Bilanz: Dieser unfassbaren Zahl an Hungernden steht die Tatsache gegenüber, dass ca. 1/3 der Weltagrarproduktion – 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr – auf unglaubliche Art und Weise vernichtet wird.

Setzt sich diese Entwicklung – Abnahme der fruchtbaren Anbauflächen und Zunahme der Weltbevölkerung – fort, führt das in absehbarer Zeit zu Hungerkatastrophen in der dritten Welt mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Menschheit.
Um hier gegenzusteuern, wird ein umfassendes Bündel an Maßnahmen notwendig sein.
Einige Beispiele für diese den Boden verbessernde Maßnahmen – Flächenentsiegelung und Rekultivierung sowie regenerative Landwirtschaft und Dachbegrünung – sollen in einem weiteren Beitrag der „Baumfreunde Oberwart“ vorgestellt werden.


Die „Baumfreunde Oberwart“ ist eine überparteiliche und unabhängige private Initiative engagierter Oberwarter*innen.

Baumfreunde-Oberwart@gmx.at


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