Bericht

„Alles ist möglich“

Mit einem beachtlichen Maß an Zuversicht geht Oberwarts Bürgermeister und ÖVP-Landtagsabgeordneter Georg Rosner in die Landtagswahl im Jänner 2020. Oberstes Ziel dabei ist, wieder in die Landesregierung zu kommen. Die Chancen dafür stehen nicht so schlecht.

Foto: zVg

Zurzeit wird das Burgenland von einer SPÖ-FPÖ-Koalition regiert. Die ÖVP fristet im Landtag das harte und ungewohnte Los der Opposition. Bei der Nationalratswahl im September überholte die ÖVP erstmals die SPÖ und wurde klar stimmenstärkste Partei. Eine Vorgabe für die Landtagswahl? „Die Wähler sind viel mobiler geworden und wissen genau zu unterscheiden, zwischen Nationalrats-, Landtags- oder Gemeinderatswahl“, gibt sich der ÖVP-Abgeordnete bewusst zurückhaltend. Allerdings bestätigt er, dass es diesmal deutlichen Rückenwind seitens der Bundes-ÖVP gibt. Daher sei seiner Meinung nach bei der kommenden Landtagswahl im Burgenland „alles möglich“

Wunschziel Regierungsbeteiligung

Oberstes Ziel der ÖVP bei dieser Wahlauseinandersetzung sei es, wieder in die Regierung zu kommen: „um zu gestalten“. Und Rosner macht zugleich auch Werbung für die eigene Fraktion. Man sei Bürgermeisterpartei, landesweit gut aufgestellt und verfüge über ausreichende personelle Ressourcen. Er wolle dem jetzigen Regierungspartner FPÖ nicht zu nahe treten, aber gerade an diesen Qualitäten mangle es den Freiheitlichen. Grundsätzlich sei er aber der Meinung, dass die stimmenstärkste Partei nach der Landtagswahl auch den Landeshauptmann stellen solle.

Bezirkstour

Damit die ÖVP möglicherweise auch die stimmenstärkste Partei auf Landesebene wird, begibt sich Rosner nun bereits zum dritten Mal auf Tour durch den Bezirk Oberwart und wird alle 32 Gemeinden besuchen. Titel der Tour: „Reden mit Rosner“. Ob das eine Vorleistung für eine Karriere in der ÖVP Burgenland sei, verneint der Politiker: „Ich bin gerne Landtagsabgeordneter, aber mein Herz schlägt für das Bürgermeisteramt von Oberwart.“ Parteiobmann und VP-Spitzendkandidat Thomas Steiner, seines Zeichens auch Bürgermeister von Eisenstadt, gehe es ähnlich. In den nächsten Wochen und Monaten gehe es nun darum, Steiner und die ÖVP mit voller Kraft zu unterstützen, damit „Alles ist möglich“ nicht nur ein Wunschtraum bleibt. Im Gemeinderat von Oberwart steht Rosner einer kämpferischen Opposition gegenüber, die ihm vorwirft, sie kaum oder mangelhaft zu informieren.

Rosner ist VP-Bezirkschef von Oberwart, sein Gegenüber bei der SPÖ heißt Hans Peter Doskozil. Abseits aller politischen Auseinandersetzungen wünscht Rosner Doskozil „alles Gute und eine vollständige Genesung“ nach dessen Stimmband-Operation. Das Verhältnis zu Doskozil sei korrekt, und er hoffe, gemeinsam mit Landeshauptmann Doskozil möglichst viel für die Region umsetzen zu können.

Konfliktpunkt Bahnreaktivierung

Eine Sachfrage, die die beiden jedoch trennt, ist die Frage der Zugsverkehrs im Bezirk Oberwart. Rosner: „Ich bin für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs von Oberwart über Friedberg nach Wien.“ Das sei in Zeiten des wachsenden Umweltbewusstseins und der täglichen Staus vor Wien ein Gebot der Stunde. Außerdem tritt Rosner für eine Bahnverbindung von Oberwart nach Szombathely ein. Ein Projekt, dem von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bisher immer eine klare Absage erteilt worden ist. Aber wer weiß, ob das in Stein gemeißelt ist: Immerhin gelte ja das Motto: Alles ist möglich.“


Georg Rosner

Georg Rosner, geboren 1962, ist gelernter Vermessungstechniker. Er war von 2010 bis 2012 Vizebürgermeister von Oberwart. 2012 konnte Rosner die Stichwahl gegen Gerhard Pongracz als Bürgermeister für sich entscheiden. Seit 2015 sitzt er für die ÖVP im Burgenländischen Landtag. 2017 wurde er mit deutlicher Mehrheit als Bürgermeister wiedergewählt, seit 2018 ist er auch ÖVP-Bezirksparteiobmann von Oberwart.


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