Neues Anstellungsmodell für Auszubildende soll Pflegenotstand entgegenwirken

Im Burgenland nutzen immer mehr angehende Pflegekräfte das neue Anstellungsmodell, das eine faire Entlohnung und sozialrechtliche Absicherung bereits während der Ausbildung ermöglicht. So nahmen im vergangenen Schuljahr insgesamt 188 Auszubildende das Angebot wahr, wie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bekannt gab.

Chiara PIELER / 22. August 2024

Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Die burgenländische Landesregierung setzt seit Jahren auf verschiedene Maßnahmen, um den wachsenden Personalbedarf im Pflegebereich zu decken. Dazu zählen das Pflegestützpunktmodell, die Verpflichtung zur Gemeinnützigkeit bei Trägerorganisationen sowie die Einführung eines Mindestlohns in der Pflege. Ein zentrales Element zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ist das Anstellungsmodell für Auszubildende. „Gerechte Entlohnung und sozialrechtliche Absicherung sind wichtige Faktoren, um Menschen in den Pflegeberuf zu holen. Das beginnt schon bei der Ausbildung“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Erfolgreiche Bilanz

Im letzten Schuljahr nutzten 188 angehende Pflegekräfte das Modell, das nicht nur eine monatliche finanzielle Unterstützung von rund 1.000 Euro netto vorsieht, sondern auch Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung bietet. Die Auszubildenden verpflichten sich im Gegenzug, nach Abschluss der Ausbildung für einen bestimmten Zeitraum beim jeweiligen Arbeitgeber zu bleiben. In den landeseigenen Kliniken sind derzeit nahezu alle Pflegestellen besetzt. Auch für das kommende Herbstsemester wird mit vollen Klassen gerechnet.

Zukünftige Entwicklungen im Pflegebereich

Das Anstellungsmodell soll auch künftig dazu beitragen, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und mehr Menschen in diesen wichtigen Beruf zu bringen. So wird der Pflegeberuf weiterhin als krisensicher und zukunftsorientiert beschrieben. Zudem plant das Land Burgenland, für die Pflegestützpunkte weiteres Personal aufzunehmen. Die Ausbildung soll weiterhin aufgewertet werden, um das Burgenland als attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsstandort zu etablieren. Rund 200 Schülerinnen und Schüler werden im kommenden Herbst ihre Pflegeausbildung im Burgenland beginnen.

Ausbildungsmöglichkeiten im Burgenland

Die Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege der Gesundheit Burgenland mit Standorten in Oberwart und Eisenstadt bietet zusammen mit der FH Burgenland Ausbildungsmöglichkeiten zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und diplomierten Pflegekraft an. Alle Auszubildenden können während der gesamten Ausbildungszeit das Anstellungsmodell nutzen, das bei verschiedenen Trägerorganisationen im Burgenland gilt. Im vergangenen Jahr absolvierten 118 Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung bei der Gesundheit Burgenland, 67 bei den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt und drei bei der Soziale Dienste Burgenland GmbH.

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