Nicole MÜHL / 7. Oktober 2025
© LMS Bgld.
Der Anerkennungspreis erging an Landschaftsarchitekt Heinz Gerbl (rechts), der im Auftrag der Stadtgemeinde Oberwart (im Bild Bürgermeister Georg Rosner, links) den Stadtgarten umsetzte. Die Jury begründete die Anerkennung folgendermaßen: „Nun ist auch die Atmosphäre zurück. Die räumliche Wirkung der Bestandsbäume verbindet sich ganz wunderbar mit den Staudenfeldern. Grüne Verdichtung, die sofort ihre Wirkung entfaltet.“ Die Auszeichnung wurde überreicht von KBB Geschäftsführerin Claudia Priber.
Im Lisztzentrum Raiding wurden am Montagabend die Preisträger:innen des Architekturpreises Burgenland 2025 bekannt gegeben. Seit 2002 vergibt das Land Burgenland diese Auszeichnung im zweijährigen Rhythmus, um herausragende Leistungen in der zeitgenössischen Architektur zu würdigen. Heuer wurden zwei gleichwertige Preise und zwei Anerkennungen verliehen. Insgesamt waren 20 Projekte eingereicht worden.
Nachhaltigkeit und Bestand als zentrale Themen
Mit dem Architekturpreis Burgenland 2025 ausgezeichnet wurden Architekt Gilbert Berthold (Zürich) mit den Bauherren Marina Rosa und Jacobus van Hoorne für das Projekt „Einfamilienhaus mit Schilfdach“ in Weiden am See sowie die freistil Architektur GmbH (Wien) gemeinsam mit der Katholischen Pfarrgemeinde Bad Sauerbrunn für die Sanierung und Neugestaltung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Sauerbrunn.
Die Jury betonte beim Einfamilienhaus in Weiden die konsequent nachhaltige Bauweise mit regionalen Materialien wie Holz, Stroh und Schilf. Beim Kirchenprojekt in Bad Sauerbrunn hob sie die behutsame Auseinandersetzung mit dem Bestand hervor – ein Beispiel dafür, wie zeitgenössische Architektur den Dialog mit der Geschichte sucht.
Anerkennungen für Projekte in Oberwart und Wulkaprodersdorf
Anerkennungspreise gingen an den Stadtgarten Oberwart des Landschaftsarchitekten Heinz Gerbl mit der Stadtgemeinde Oberwart als Bauherrin sowie an das „haus sz“ in Wulkaprodersdorf, geplant von Architekt Thomas Kügerl für die Bauherren Birgit Szuppin und Thomas Kügerl.
Der Jury zufolge vereint der Stadtgarten Oberwart bestehende Grünstrukturen und neue Pflanzungen zu einem atmosphärisch stimmigen Ensemble. Das Wohnhaus „haus sz“ wiederum interpretiert den burgenländischen Streckhof zeitgemäß mit modernen Materialien und angepasster Formensprache.
Jury und Auswahlverfahren
Die Jury des Architekturpreises Burgenland 2025 war hochkarätig besetzt: Prof. Bernado Bader (Kunstakademie München), Univ.-Prof. Hans Gangoly (TU Graz), Univ.-Prof. Anna Wickenhauser (Kunstuniversität Linz), Architektin DI Kristina Macherhammer-Hochwarter (Obfrau des Architektur Raumburgenland) und Susanne Schmall, Beirätin für Baukultur, bewerteten die eingereichten Projekte.
Im Mittelpunkt der Bewertung standen architektonische Qualität, Ortsbezug, Beitrag zur Ortsentwicklung und beispielgebende Lösungen zu aktuellen Themen wie Zersiedelung oder Maßstäblichkeit. Besonderes Augenmerk legte die Jury auf den Bezug zur spezifischen Baukultur des Burgenlandes – also den Umgang mit Landschaft, Topographie und Klima.
Seit Einführung des Architekturpreises im Jahr 2002 wurden über 340 Projekte eingereicht und mittlerweile 40 Preise sowie 36 Anerkennungen vergeben. Der Architekturpreis Burgenland wurde vom Land initiiert und vom Architektur Raumburgenland ausgerichtet. Überreicht wurden die Auszeichnungen von Claudia Priber, Geschäftsführerin der KBB Kultur-Betriebe Burgenland GmbH.
Quelle: Landesmedienservice Burgenland

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