Demenz(im)Zentrum: Projekte der Diakonie Südburgenland

Die Diakonie Südburgenland engagiert sich seit Jahren für Menschen mit Demenz in Oberwart. Gemeinsam mit Partnern hat die Diakonie ein Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das auf Inklusion und individuelle Betreuung abzielt. Dabei stehe ein ganzheitliches Verständnis von Würde im Mittelpunkt.

Nicole MATSCH/ 10. Jänner 2025

Palliativmediziner Peter Schuh, Pflegedienstleiterin Kerstin Nemeth, Pfarrerin Sieglinde Pfänder und OSG-Chef Alfred Koller (v. li.) vor dem Demenzzentrum in Oberwart

Langjährige Unterstützung für Menschen mit Demenz

„Würde bedeutet, einen Menschen ganzheitlich zu betrachten, mit Körper und Seele“, erklärt Dr. Klaus Peter Schuh, Palliativmediziner, Presbyter und „Geburtshelfer“ der Seniorenwohngemeinschaft plus, Demenz(im)Zentrum in Oberwart. Diesen Ansatz setzt die Diakonie mit ihren Projekten für Menschen mit Demenz um.

Ab 2007 haben sich mehrere Projekte entwickelt. Im Jahr 2007 hat die Diakonie Südburgenland den Seniorengarten, eine Tagesbetreuungsstätte in Oberwart, eröffnet. Zehn Jahre später, 2017, folgte dann die Seniorenwohngemeinschaft Plus, Demenz(im)Zentrum. Seit 2023 findet zudem regelmäßig der Treffpunkt Demenz Café statt.

Nichtmedikamentöse Maßnahmen, die den Empfehlungen des Österreichischen Demenzberichts 2014 entsprechen, werden seit 2017 im Demenz(im)Zentrum eingesetzt. Diese Ansätze stabilisieren Alltagsfähigkeiten, Selbstwertgefühl und Lebensqualität von Menschen mit leichtem bis mittlerem Demenzgrad. Gleichzeitig verzögern sie laut Diakonie auch schwere Pflegebedürftigkeit.

Demenzfreundliche Stadt Oberwart: Vision für 2035

Die Diakonie arbeitet mit Partnern wie dem Land Burgenland, der Stadtgemeinde Oberwart, der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Oberwart – mit Pfrin Maga Sieglinde Pfänder an der Spitze-, der OSG als Bauträger, dem Lionsclub Südburgenland sowie Mag. Franz Stangl und Trixi und Peter Schuh zusammen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Oberwart bis 2035 zu einer demenzfreundlichen Stadt zu machen. 

Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem Begegnungszonen, die Aufklärung und Barrierefreiheit fördern. Aufklärungsinitiativen sollen den Umgang mit Menschen mit Demenz verbessern, damit sich Menschen mit Demenz in der Innenstadt von Oberwart frei bewegen können. Dieses barrierefreie wolle die Diakonie mit Hilfe von GPS – Trackern ermöglichen. 

Die Demografie unterstreicht den Bedarf an diesen Projekten. Laut Statistik Austria wird sich die Zahl der Menschen über 80 Jahre bis 2050 verdoppeln. Dies führe zu einer Verdopplung der Menschen mit Demenz von derzeit 120 auf 240 Personen in Oberwart.

Dr. Klaus Peter Schuh betont als Vertreter der Diakonie die Bedeutung dieser Entwicklungen: „Entlastung der Familien und ein Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen, sind Visionen, die wir in der Stadt umsetzen wollen.“ Sollte aufgrund eines intensiveren Pflegebedarfes ein Transfer in eine Langzeitpflegeeinrichtung erforderlich sein, erfolge das nahtlos in eine Einrichtung der Diakonie im Burgenland. Ein Vorsorgedialog soll Betroffenen helfen, ihre Autonomie rechtzeitig zu sichern und auch weiterhin ein würdevolles Leben zu führen.

Die Diakonie Südburgenland verfolgt mit ihren Projekten eine klare Mission: Menschen mit Demenz sollen nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich und persönlich umfassend begleitet werden.

Diakonie Südburgenland Schild: Hoffnung braucht dein Ja, Seniorenwohngemeinschaft mit Demenzfokus.

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