Chiara PIELER / 29. August 2024
© Land Steiermark/Weissitsch
Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Obmann-Stellvertreter Wolfram Sacherer (GBV Steiermark) und Landesrätin Doris Kampus (v.l.)
Positive Nachbarschaft, aber wachsende Anonymität
Die Ergebnisse des Nachbarschaftsbarometers 2024, das erstmals seit 2014 wieder erhoben wurde, zeichnen ein gemischtes Bild: 52 Prozent der Befragten geben an, dass sie gelegentlich mit Nachbarn plaudern, während 32 Prozent ihre Nachbarinnen und Nachbarn „eigentlich ganz gut“ kennen. Jeder Fünfte trifft sich sogar regelmäßig privat mit ihnen. Gleichzeitig hat sich jedoch der Anteil derjenigen, die ihre Nachbarn „nur vom Sehen kennen“, von 12 auf 22 Prozent nahezu verdoppelt.
Die Studienautor*innen betonen: „Unsere Studie zeigt, dass das Zusammenleben in steirischen Nachbarschaften trotz der Herausforderungen durch multiple Krisen nach wie vor überwiegend als gut empfunden wird. Allerdings wächst die Anonymität, insbesondere bei jüngeren und älteren Menschen, was auf einen Rückzug aus der Öffentlichkeit hinweist.“
Wenige Konflikte, aber Lärm als häufigste Konflikt-Ursache
Die Umfrage belegt, dass die Nachbarschaft in der Steiermark größtenteils konfliktfrei ist: 41 Prozent der Befragten haben keine Konflikte mit ihren Nachbarn. Wenn es doch zu Konflikten kommt, ist Lärm in 29 Prozent der Fälle der Auslöser. Positiv ist, dass 52 Prozent der Betroffenen diese Konflikte eigenständig lösen, während dies 2014 nur ein Drittel getan hat. Ein Viertel der Befragten wendet sich an die Hausverwaltung.
Hoher Stellenwert von Gemeinschaftseinrichtungen
Für die Hälfte der Steirerinnen und Steirer sind Gemeinschaftseinrichtungen wichtig, und zwei Drittel bewerten die Hilfsbereitschaft in ihrer Nachbarschaft als „gut“ oder „sehr gut“.
Soziallandesrätin Doris Kampus sieht hierin eine positive Entwicklung, warnt jedoch vor den negativen Folgen der zunehmenden Anonymität: „Vor zehn Jahren hat jeder Achte gesagt, seine oder ihre Nachbarn nur vom Sehen zu kennen. Dieser Anteil hat sich nunmehr verdoppelt. Gerade ausgelöst durch die Pandemie, haben Vereinzelung, Rückzug und Alleinsein zugenommen. Wir werden daher auch in Zukunft Maßnahmen wie den Projektfonds des Sozialressorts und die Initiativen aus dem Servicebüro zusammen>wohnen< brauchen, um die Menschen wieder stärker miteinander in Kontakt zu bringen.“
Nachhaltige Wohnprojekte und soziale Integration
Soziallandesrätin Doris Kampus sieht hierin eine positive Entwicklung, warnt jedoch vor den negativen Folgen der zunehmenden Anonymität: „Vor zehn Jahren hat jeder Achte gesagt, seine oder ihre Nachbarn nur vom Sehen zu kennen. Dieser Anteil hat sich nunmehr verdoppelt. Gerade ausgelöst durch die Pandemie, haben Vereinzelung, Rückzug und Alleinsein zugenommen. Wir werden daher auch in Zukunft Maßnahmen wie den Projektfonds des Sozialressorts und die Initiativen aus dem Servicebüro zusammen>wohnen< brauchen, um die Menschen wieder stärker miteinander in Kontakt zu bringen.“
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