Online-Shopping im Burgenland

Aktuelle Studien der Wirtschaftskammer Burgenland beleuchten das wachsende Online-Kaufverhalten der burgenländischen Bevölkerung und zeigen dabei sowohl positive Entwicklungen als auch besorgniserregende Trends auf. Insbesondere Mode und Schuhe sind beliebte Kategorien, doch der Einkauf bei chinesischen Online-Shops nimmt zu, was teils negative Konsequenzen mit sich bringt.

Chiara PIELER / 30. Juli 2024

Steigende Internetnutzung und Online-Shopping

Die Internetnutzung im Burgenland hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Innerhalb eines Jahrzehnts stieg der Anteil der täglichen Internetnutzer von 76 Prozent im Jahr 2013 auf 94 Prozent im Jahr 2023. 79 Prozent der Burgenländer nutzen das Internet fast täglich. Parallel dazu hat sich auch das Online-Shopping stark entwickelt. Die Zahl der Online-Käufer stieg von 49 Prozent im Jahr 2013 auf 68 Prozent im Jahr 2023. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Online-Shopper von rund 130.000 auf etwa 155.000 angestiegen.

„Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, die über die Jahre beobachtet werden konnte. Der Online-Einkauf ist mittlerweile in fast allen Alterskategorien angekommen und nicht mehr wegzudenken“, sagt Rudolf Fabsits, Obmann des Landesgremiums des burgenländischen Versand-, Internet- und allgemeinen Handels.

Beliebte Warengruppen

Die beliebteste Warengruppe beim Online-Shopping im Burgenland bleibt Bekleidung und Schuhe. 39 Prozent der Konsumenten im Alter von 16 bis 74 Jahren kaufen Modeartikel im Internet ein, gegenüber 32 Prozent im Jahr 2022. Weitere beliebte Kategorien sind Möbel und Garten (22 Prozent), Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente (21 Prozent) sowie Bücher (19 Prozent).

Sinkender Online-Anteil an den Ausgaben

Trotz der steigenden Zahl an Online-Käufern sinkt der Anteil der Online-Ausgaben am gesamten Einzelhandelsumsatz im Burgenland. Während 2022 noch 10 Prozent der Einzelhandelsausgaben online getätigt wurden, fiel dieser Anteil 2023 auf 9,4 Prozent. Die absoluten Online-Ausgaben blieben mit rund 235 Millionen Euro konstant, jedoch stiegen die gesamten Einzelhandelsausgaben im gleichen Zeitraum an. Dieser Trend ist auch in Österreich und teilweise in der EU zu beobachten.

Online-Handel in Österreich und Europa

In Österreich fließen weiterhin 90 Prozent der Ausgaben in den stationären Handel und nur 10 Prozent in den Online-Handel. Mit einer Entspannung der Teuerungswelle und steigenden Realeinkommen wird erwartet, dass die Konsumausgaben im Non-Food-Segment zukünftig zunehmen und auch der Online-Handel profitieren wird. EU-weit bleibt der Trend zum Online-Kauf von Modeartikeln stabil, ebenso wie bei Möbeln und Heimwerkerzubehör.

Herausforderungen durch chinesische Online-Shops

Ein besorgniserregender Trend ist die zunehmende Nutzung chinesischer Online-Shops durch burgenländische Konsumenten. Nahezu die Hälfte der Online-Shopper kauft bei Anbietern aus China ein, die oft aggressive Marketingstrategien nutzen. Die Wirtschaftskammer warnt vor den möglichen Nachteilen: fehlende Rücksendungsmöglichkeiten, mangelnde Produktkennzeichnungen, unzureichende Sicherheitsstandards und erheblicher Müll, der in Österreich entsorgt werden muss.

„Bitte achten Sie beim Online-Kauf nicht nur auf eine Kostenersparnis von einigen wenigen Euro. Im Vergleich zu den oftmals geringwertigen Produkten von chinesischen Plattformen können Sie im heimischen stationären sowie Online-Handel zertifizierte sichere Produkte erwerben. Sie investieren gleichzeitig in faire Arbeitsbedingungen in der Produktion und im Vertrieb. Zudem sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite“, betont KommR Bettina Mayer-Toifl, Spartenobfrau des burgenländischen Handels.

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