Weltkatzentag: Kein Grund zum Feiern
Am 8. August ist Weltkatzentag. Grund zum Feiern gibt es aber leider nicht, denn das Katzenleid ist enorm. Grund für das Elend sind Tierhalter, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen. Dabei herrscht in Österreich für jede Katze mit Freigang (ausgenommen registrierte Zuchtkatzen) Kastrationspflicht. Diese Verpflichtung gilt auch für Bauernhofkatzen.
Streunerkatzen leiden still. Viele bekommen Katzenschnupfen – ihre Schleimhäute und Augen verkleben. Es ist ein qualvoller Tod. Im fortgeschrittenen Stadium springen sogar die Augen hervor. Diese Katze konnte zwar gerettet werden, ihre Augen mussten aber entfernt werden. Durch Kastration kann man das Leid der Katzen verhindern.
Die Situation ist derzeit wieder am Eskalieren. Das Katzenhaus des Vereins „Wir fürs Tier“ ist voll. Auch private Tierschützerinnen und Tierschützer, die Streuenerkatzen einfangen und zur Kastration bringen, klagen über eine explosionsartige Vermehrung der Tiere. Auch die PFOTENHILFE macht auf das Elend der Tiere aufmerksam. Seit über 18 Jahren gibt es die Kastrationspflicht in Österreich. Die Situation bessere sich aber keineswegs. Im Gegenteil: „Das Bewusstsein ist auf dem Land leider viel geringer als in der Stadt. Durch zahllose Gesetzesbrecher gibt es einen extrem hohen Anteil an schwerer Inzucht, die zu Behinderungen, Krankheiten und Unterentwicklung führt“, weiß PFOTENHILFE-Geschäftsführerin Johanna Stadler aus langjähriger Erfahrung. „Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Katzenkrankheiten, die oft hochansteckend und tödlich sind. Nicht rechtzeitig gefundene Streunerbabys verwildern zudem nach wenigen Wochen völlig und können dadurch nur schwer behandelt und nicht mehr vermittelt werden.“
Tierschutzministerium zum Handeln aufgefordert
Die PFOTENHILFE fordert anlässlich des Weltkatzentags von Tierschutzminister Johannes Rauch jahrzehntelang überfällige umfangreiche Ressourcen für ein rigoroses Vorgehen gegen Gesetzesbrecher, die durch Unterlassung ständig Tierquälerei verursachen. Außerdem fordert die Tierschutzorganisation eine Chip- und Registrierungspflicht für Katzen, um diese eindeutig ihren Haltern zuordnen zu können. „Alle nicht registrierten Katzen könnten dadurch behördlich angeordnet kastriert werden, was eine rasche und erhebliche Tierleidreduktion bringen würde.“ Katzen leiden und vermehren sich meist versteckt und still.
„Wenn Sie eine Streunerkatze bemerken, bitte schauen Sie nicht weg“, so auch der Appell vom Katzenhaus von Wir fürs Tier. Fragen Sie in der Gemeinde nach Kastrationsgutscheinen. Ein regionale Tierschutzverein hilft ihnen beim Einfangen der Tiere. Und an alle Katzenhalter gerichtet: „Bitte lassen Sie Ihre Katze kastrieren. Das verhindert Tierleid!“
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