Wenn die Tage kürzer werden und die Uhren anders gehen

Die Zeitumstellung kündigte bereits die herannahenden Tage mit reduziertem Sonnenanteil an. Damit verbunden ist die Einschränkung des Lichts in ihrer Dauer und Intensität. Die Tagesränder – morgens und abends – verdunkeln sich zunehmend. Die Farben der Natur und der Umgebung werden nicht mehr so intensiv wahrgenommen. Es wird nebelig und düster. Vieles symbolisiert ein beginnendes Ende, Verfall und Verlust. Ersichtlich ist es durch das Fallen der Blätter von den Bäumen, das Verdorren der Pflanzen in der Natur, die Verringerung der Möglichkeiten, sich im Freien aufzuhalten oder Sport zu betreiben. Die Temperaturen sinken und ein innerliches und äußerliches Frösteln kann sich einstellen. Das bewirkt in vielen Menschen es der Natur gleich zu tun. Er beginnt ebenso in sich zu versinken und sich auch äußerlich zurückzuziehen. Durch die Reduktion von Aktivitäten sinkt auch die Häufigkeit, was Schönes und Erbauliches zu erleben.
Man fällt leichter in ein Loch der Antriebslosigkeit und Depression, wenn zusätzlich andere belastende Lebensereignisse bestehen wie zum Beispiel: dauerhafter Stress im Job, problematische private Beziehungen, schwere körperliche Erkrankungen, der Verlust eines lieben Menschen oder auch eines Haustiers. Solche oder ähnliche Vorfälle können auch die/den Stärkste(n) beeinträchtigen, insbesondere wenn sich belastende Ereignisse ansammeln und vieles Zusammen kommt.
Auch wenn manche Ereignisse im Einzelnen nicht so schwer erscheinen mögen, können sie doch in der Häufigkeit des Auftretens ausschlaggebend für ein umfassendes Unwohlsein sein, das sich, wenn es unbehandelt bleibt zu einer psychischen Störung entwickeln kann.
Folgende psychische Einschränkungen können ein erstes Signal für den Beginn einer depressiven Verstimmung sein: Ein– und Durchschlafstörungen; keine Lust mehr haben auf Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben; allgemeine Antriebslosigkeit; negative Sichtweisen über sich selbst und/oder die Umwelt treten immer stärker hervor und beeinträchtigen die Stimmung; innere Unruhe; bei manchen stellt sich ein Grantig-Sein und Reizbarkeit ein; aber auch Ängste und Sorgen können vermehrt das Denken negativ beeinflussen.
Die meisten Menschen verfügen glücklicherweise über ausreichende psychische Bewältigungsmöglichkeiten, um in schwierigen Zeiten zurechtzukommen. Doch manchmal ist das Ausmaß der Belastung zu viel, und der Mensch früher oder später überfordert. Ängste und Depressionen oder psychosomatische Erkrankungen sind die Folge. Sich rechtzeitig helfen lassen ist besser, als es auf die lange Bank zu schieben. Sich auf eine Psychotherapie einzulassen kann da sehr hilfreich sein.
Viele Menschen scheuen sich leider immer noch, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Dabei kann sie ein breites Unterstützungsangebot bieten und helfen, depressive Verstimmungen und Depressionen zu überwinden. Die Dauer kann sich von einer Kurzzeittherapie von etwa fünf Sitzungen bis hin zu langfristigen Therapien über Monate und auch Jahre erstrecken, je nachdem wie ausgeprägt die Missempfindungen sind, und wie verfestigt die Ursachen sind. Vor allem gilt: je früher eine Störung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Wenn Sie zu dieser Thematik eine qualifizierte Beratung suchen oder ein Gespräch führen wollen, bieten Ihnen die landesweit über 195 Psychotherapeut:innen des Burgenländischen Landesverbandes für Psychotherapie die Möglichkeit dazu.
Kontakt
Informationen darüber erhalten Sie im Büro des BLP, Mo/Di und Do von 8.00 – 11.00 Uhr
Tel.02682/63010. Im Internet finden Sie unter www.blp.at sicher eine Psychotherapeut:in in Ihrer Nähe, die Sie kontaktieren können.