Bericht

Initiative „Zukunft auf Schiene“ gegründet

Überregionale Initiative für die Bahn im Südosten Österreichs bis West-Ungarn gegründet.

Foto @ zVg

Überregionale und überparteiliche Bürgerinitiative „Zukunft auf Schiene / A jövő sínen van“ gegründet. Sprecherin der Initiative ist Jutta Spitzmüller (im Bild vorne)

 

Es ist eine Gruppe von Menschen im Bezirk Oberwart, die sich mit anderen Bahn-Engagierten in der Steiermark, Niederösterreich und Ungarn zusammengeschlossen und die gemeinsame überparteiliche und überregionale Bürgerinitiative „Zukunft auf Schiene / A jövő sínen van“ gegründet hat. Ziel ist es, „ein zukunftsfähiges Bahn-Verkehrsnetz von der Oststeiermark bis zur Buckligen Welt und vom Bezirk Oberwart bis Komitat Vas/Westungarn zu schaffen“, wie es in einer Aussendung der Initiative heißt.

Wichtig sei dies nun geworden, weil die burgenländische Landesregierung „gerade beginnt, Schienen auf der ehemaligen Bahntrasse Richtung Ungarn abzureißen, um einen Radweg zu errichten.“ Dabei beruft sich die Initiative unter anderem auf eine Befragung, die im Jahr 2014 durch die burgenländische Landesregierung im Zuge der Gesamtverkehsstrategie durchgeführt wurde und die ergeben hat, „dass sich die Menschen im Südburgenland die Bahn zurückwünschen“, heißt es in der Aussendung.

Hintergründe und Stimmen

Jutta Spitzmüller, Sprecherin der Initiative: „Wir wünschen uns ein zukunftsfähiges klimaschonendes Gesamtverkehrskonzept mit der Bahn als Basis, verbunden mit Radwegen und Zubringerbussen und z.B. Sammeltaxis, wie sie in der Oststeiermark jetzt schon eingesetzt werden! Die EU stellt derzeit hohe Förderhilfen bereit, wir fordern die Landes- und Bundespolitik auf, jetzt um diese Gelder anzusuchen, um das Projekt länderübergreifend umzusetzen! Das wäre eine Riesenchance für die ganze Region, die wunderbare Natur und Thermen zu bieten hat, hier den sanften Tourismus, der in Zukunft viel mehr von der Bahn abhängig sein wird, anzukurbeln! Und es wäre auch eine Chance für Pendler*innen, für alte und junge Menschen ohne Auto mobil zu sein!“

Stefan Marth, Gemeinderat in Oberwart und Teil der Initiative: “ 2021 ist das EU-Jahr der Schiene mit dem Motto: Bahnfahren ist sicher, klimaschonend und verbindet Menschen! (Link EU) Dieses Motto passt genau für unsere Initiative! Wir wünschen uns umweltfreundlich unterwegs sein zu können und zwar auch über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus! Europa wächst zusammen und die Menschen wollen auch ohne Auto mobil sein!“

„Wir brauchen die Bahn, weil sie uns eine klimaschonende, nachhaltige und sichere Mobilität gewährleistet, die unsere Regionen mit den Zentren gut verbindet. Es liegt an unserer Generation, die richtigen Weichen für eine gute und vor allem lebenswerte Zukunft unserer Nachkommen zu stellen.“ sagt LAbg. a. D. Bürgermeisterin Waltraud Schwammer, Dechantskirchen, langjährige Kämpferin für den Erhalt und die Attraktivierung der Bahn.

Jutta Spitzmüller, Sprecherin der Initiative: „Wir Menschen im Süden sind es leid, immer mit Ausreden abgespeist zu werden, dass es kein Geld gibt! Während in anderen Regionen viel Geld in die Bahn investiert wird, sogar Millionen in einzelne Bahnhöfe, und im Nord-Burgenland grenzüberschreitende Mobilitätsprojekte mit der Slowakei erfolgreich laufen, haben wir im Bezirk Oberwart nicht einen einzigen Bahnhof, wo wir in den Zug einsteigen können!“  Dabei gäbe es viele Pendler*innen in der ganzen Süd-OSt-Region, und auch in West-Ungarn, die von so einem grenzüberschreitenden Projekt profitieren würden.

Tivadar Cseri, Unterstützer der Initiative aus Ungarn: „In Ungarn haben wir schon Unterstützung von hochrangiger Ebene, so haben sich mittlerweile Csaba Hende und die Handelskammer Szomathely für das Bahnprojekt Szombathely – Oberwart ausgesprochen, das ein Teil des geforderten Schienen-Netzes ist.“

Weitere Meinungen von Mitgliedern der Initiative

„Der Ausbau der Bahninfrastruktur in Süd-Ostösterreich und Westungarn bringt uns einen doppelten Nutzen. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe und bietet die große Chance Pendlerverkehr vom Auto auf die Bahn zu verlagern“, sagt Anton Schuller, Standortkoordinator der Wirtschaftsregion Hartberg und Klima- und Energie Modellregionsmanager von Hartberg.

Harald Peindl, Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Fürstenfeld: “Wir in der Oststeiermark von der Thermenbahn-Initiative unterstützen dieses zukunftsweisende Projekt! Wir brauchen die Bahn, schon allein deswegen, um uns von der Abhängigkeit vom Auto zu lösen, daher: Jede Stimme zählt doppelt!”

Edi Posch, Pinkafeld: „Anstatt für eine ordentliche Bahnverbindung auch im Südburgenland zu sorgen, macht die burgenländische Landespolitik genau das Gegenteil. Das ist vollkommen inakzeptabel und verkehrs- und klimapolitischer Irrsinn. Das bereits vorhandene grenzüberschreitende Projekt „Grenzbahn“ als Teil eines Gesamtkonzepts für die Großregion muss jetzt endlich umgesetzt werden. Der Zug darf nicht weiter auf das Abstellgleis gestellt werden.“

Schritte der Initiative

Am 25.3.21 wurde eine Online-Petition gestartet, die am ersten Tag bereits mehr als 400 Unterschriften erhalten hat! Das Ziel ist 5000 Unterschriften zu sammeln, um damit an die Landes- und Bundespolitik heranzutreten und sie aufzufordern, jetzt um EU-Förderungen für dieses länderübergreifende Projekt anzusuchen und es umzusetzen.

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