Bericht

KRAGES-Krankenhäuser gehen in den Notbetrieb

KRAGES-Krankenhäuser stocken Intensiv-Kapazitäten für COVID nochmals auf und gehen in den Notbetrieb. Falls die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter steigt, kann nicht mehr ausgeschlossen werden, dass auch dringliche Operationen verschoben werden müssen.

Foto: Peter Sitar

Oberwart ist eines der vier KRAGES Krankenhäuser. Im Bezirk Oberwart liegt die Inzidenz bei mehr als 450 COVID-Fällen pro 100.000 Einwohnern.

 

Die vier landeseigenen KRAGES-Krankenhäuser in Oberwart, Oberpullendorf, Güssing und Kittsee stocken ihre Intensivkapazitäten für COVID-Erkrankte auf 27 Betten auf.

Dies erfolgt unter anderem durch Umfunktionierung von sogenannten Aufwachbetten im OP-Bereich. Im Gegenzug muss das Operationsprogramm in allen Häusern auf einen Notbetrieb heruntergefahren werden. Das heißt, dass nur mehr in akut lebensnotwendigen Fällen operiert wird. Insgesamt gibt es KRAGES-weit noch 10 Intensivbetten für Non-COVID-Belegungen.

In Einzelfällen und wenn es aus medizinischer Sicht möglich und sinnvoll ist, können Patientinnen und Patienten in andere Bundesländer transferiert werden. Allerdings nähern sich auch dort die Kapazitäten bis auf wenige Ausnahmen dem Limit.

„Bedauern diese Entwicklung, aber sie ist Realität“

Hubert Eisl, Geschäftsführer der KRAGES: „Die Situation ist jetzt wirklich ernst. Wir sind am Anschlag. Alle Häuser fahren ab dieser Woche nur mehr den Notbetrieb. Wir haben im Burgenland bereits eine Sieben-Tages-Inzidenz von über 300. Nur Wien zeigt mit einer Inzidenz von mehr als 330 einen höheren Wert. Besonders stark betroffen ist der Bezirk Oberwart – mit einer Inzidenz von mehr als 450 COVID-Fällen pro 100.000 Einwohnern. Wenn die Zahlen weiter steigen können wir nicht mehr ausschließen, dass wir auch dringende Operationen wie Tumor-Entfernungen nicht mehr durchführen können. Wir bedauern diese Entwicklung, aber sie ist Realität. Die Situation in den Intensivstationen wird sich erst wieder ändern, wenn die Anzahl der Neuinfektionen wieder sinkt.“

Intensivkapazitäten deutlich ausgebaut, Limit jetzt aber erreicht

Primarius Dr. Herbert Gruber, Vorstand der Abteilungen für Intensivmedizin in Oberwart und Güssing und Intensivkoordinator im Burgenland: „Die Situation auf den Intensivstationen ist prekär, wir sind in der letzten Eskalationsstufe. Ein weiteres Erhöhen der Kapazitäten ist nicht mehr möglich. 27 Beatmungsplätze für COVID-Fälle sowie zehn für Non-COVIDAkutfälle in den vier KRAGES-Häusern sind aber eine deutliche Erweiterung im Vergleich zu früher. Im Oberwart beispielsweise haben wir in Normalzeiten acht Intensivplätze, jetzt wurde auf 15 erweitert – also fast verdoppelt.“ Sollten die Plätze im Burgenland nicht mehr ausreichen, müsste man Patientinnen und Patienten in andere Bundesländer überstellen. „Wir müssen hoffen, dass es in dieser Situation Bettenzusagen außerhalb des Burgenlandes geben wird – jedenfalls sind wir laufend in Kontakt mit den Intensiv-Koordinatoren Österreichs“, so Prim. Gruber.

Die KRAGES-Krankenhäuser sind derzeit in ständigem Kontakt mit dem Koordinationsstab des Landes Burgenland, dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt sowie mit einigen Spitalsbetreibern in anderen Bundesländern, um alle möglichen geeigneten Maßnahmen in dieser Krise abzustimmen.

Appell an Bevölkerung: Maßnahmen einhalten

Der Appell an die Bevölkerung bleibt aufrecht: „Die Bevölkerung muss sich bewusst sein, dass sie es auch selbst in der Hand hat, die mehr als ernste Situation auf den Intensivstationen im Burgenland wieder zu entschärfen. Es sind daher unbedingt die Vorsichtsmaßnahmen einhalten, so schwer es auch fallen mag: alle Kontakte im privaten und beruflichen Bereich soweit wie möglich reduzieren, stets FFP2-Masken tragen, Abstand halten, Hände desinfizieren. Nur so werden wir es schaffen, angesichts der deutlich infektiöseren Virusmutationen die Ansteckungszahlen wieder zu senken“, so KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl.

(Quelle: KRAGES Öffentlichkeitsarbeit)


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