Bericht

Land Burgenland setzt Bio-Offensive mit Bio-Vermarktungsgenossenschaft fort

"Bioland Burgenland eGen" – die Vermarktungsgenossenschaft ist ein weiterer Schritt der Biowende im Burgenland. Man wolle damit, laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, eine Versorgung mit biologischen regionalen Lebensmitteln etablieren und heimischen Landwirten neue Ertragschancen bieten.

Foto©Landesmedienservice

Andreas Schlögl (Obmann „Bioland Burgenland eGen“) mit LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, LH Hans Peter Doskozil, Hans Unter (Obmann-Stellvertreter „Bioland Burgenland eGen“) und Hannes Anton (Geschäftsführer „Bioland Burgenland eGen“) bei der Präsentation der neuen Bio-Vermarktungsgenossenschaft

 

Vorgestellt wurde die Bio-Vermarkungsgenossenschaft von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf als ein Unternehmen, das „eine nachhaltige Versorgung mit biologischen und regionalen Lebensmitteln etablieren und den heimischen Produzenten und Landwirten Planbarkeit geben soll. Über die Genossenschaft können hochwertige, biologische Lebensmittel angeboten werden. Dies ist möglich durch den Wegfall von Zwischenhändlern und überregionalen Händlern.“ Es handle sich dabei um ein privates Unternehmen. Das Land sei nicht Eigen- bzw. Miteigentümer. Eine Landesbeteiligung gebe es nicht. Als Geschäftsführer der neuen Genossenschaft wurde Hannes Anton bestellt, der erklärt, dass sich die kurze Versorgungswege beim Preis niederschlagen werden – sowohl für die Konsument*innen als auch für die Genossenschaftsmitglieder. Hannes Anton war von Juli 2017 bis 1. September 2020 Geschäftsführer des Burgenland Tourismus.

 

Bioland Burgenland

Im Jahr 2019 wurde im Burgenland die Biowende eingeleitet, die ein zentraler Punkt im Regierungsprogramm ist. Das Ziel dabei: Das Burgenland soll österreichweit eine Modellregion im Bereich von Bio verknüpft mit Regionalität werden. Seither konnten die Bioflächen von 31 auf 37 Prozent erhöht werden. 180 Betriebe haben bisher die burgenländische Bio-Umstellungsprämie in Anspruch genommen. Insgesamt gibt es im Burgenland aktuell 1.125 Bio-Betriebe. „Mit der Biovermarktungsgenossenschaft erfolgt jetzt der nächste entscheidende Schritt bei der Umsetzung der Biowende. Mit der Genossenschaft können kurze Versorgungsketten für burgenländische Bio-Erzeugnisse zwischen Produzenten und Betreibern einer Gemeinschaftsverpflegung realisiert werden. Um die Biowende weiter zu forcieren und vor allem auch nachhaltig abzusichern, braucht es neue Absatzmöglichkeiten für die Produzenten und bäuerliche Direktvermarkter“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Die Bioland Burgenland Genossenschaft wird sich über die Genossenschaftsbeiträge der Mitglieder finanzieren und auch von der EU eine ELER-Förderung erhalten. Derzeit hat die Genossenschaft acht Mitglieder. Dazu gehören Doris Kollar-Lackner aus Kukmirn, Dietmar Neubauer aus Oberschützen, Hans Unger aus Oberschützen, Christoph Haller aus Markt Allhau, Christoph Rosnak aus Steinberg-Dörfl, Josef Jugovich aus Schachendorf, Richard Halper von der Firma Stefri sowie Andreas Schlögl aus Oberrabnitz. Jeder Biobauer aus dem Burgenland kann Mitglied werden.

24/7 Shops  – Automatenshops

Geplant sind auch 24 Stunden-Automaten-Shops im Burgenland. Der erste, in dem ausschließlich Bio-Produkte aus dem Burgenland angeboten werden, wird Anfang 2022 in Betrieb genommen. Erstes Ziel der Vermarktungsgesellschaft ist, in jedem Bezirk einen Automaten zu installieren. Errichtet werden sollen die Automatenshops in Gemeinden, in denen kein Nahversorger vorhanden ist.

BIO-Beratungen

Auch Beratungen zum Thema Bio werden künftig vom Land durchgeführt. LH-Stv. Astrid Eisenkopf dazu: „Ich möchte eine Art One-Stop-Shop in der Biolandwirtschaft positionieren. Alle notwendigen Schritte, die zur Erreichung des Zieles – die Ausweitung des Bio-Flächenanteils auf 50 Prozent bis zum Jahr 2027 – führen, sollen an einer einzigen Stelle durchgeführt werden.“ Die Bio-Beratungen sollen bereits ab 1. Juli beginnen.

 

 

Kritik von den GRÜNEN Burgenland

Grundsätzlich freuen sich die GRÜNEN über die Initiative, das Burgenland zu einem Bioland zu machen, heißt es in einem Pressestatement. Allerdings stellen sie in Frage, warum es Aufgabe der öffentlichen Hand sei, eine Genossenschaft zu gründen. „Bei genauem Hinsehen handelt es sich dabei um einen Fremdkörper in der öffentlichen Verwaltung. Statt die Eigentätigkeit der Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen, will man sie in eine Abhängigkeit vom Land und von der Politik bringen. Das kann kein guter Weg sein“, kritisiert die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik.

 

 

 

 


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