Kommentar

Friede auf Erden und für die Erde

Eigentlich müsste man sich jetzt über den lang erwarteten Frühling freuen, über die blühenden Bäume, die sprießenden Blumen, das grünende Gras. Aber da senkt sich plötzlich eine große schwarze Wolke über unser trübes Gemüt, das sich so sehr nach Freiheit und Frieden, nach Coronaende und Rückkehr zur Normalität sehnt.

Putin hat die Ukraine unter Vortäuschung wirrer Fakten überfallen und begonnen, ein riesiges Land in Schutt und Asche zu legen. Mütter weinen um ihre Söhne und Tausende Kinder um ihre Väter. Das ist kein Krieg Russlands gegen die Ukraine, das ist der Krieg eines einzelnen Mannes, dem man über viele Jahre nicht widersprochen hat. Durch diesen Krieg ist er seiner Vorstellung von einem Großrussland aber weiter entfernt als er es jemals war, denn was immer er in der Ukraine militärisch schafft, die Herzen der Ukrainer hat er für immer verloren.

Wir haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden und jetzt büßen wir dafür. Die Lobbyisten haben dafür gesorgt, dass wir uns einlullen ließen. Die Schröders, Schüssels und Kneissls und viele andere mehr. Warum sich ein Vizekanzler Kogler für seinen Roten Teppich-Sager und die „Schleimspur“ entschuldigen sollte, ist mir auch nicht ganz klar. Wenn ein Ex-Bundespräsident, von dem man annehmen sollte, dass er die Weltlage kennt, sich nach der Annexion der Krim bemüßigt fühlt, dem Herrn Putin die Schulter zu tätscheln und bis heute nichts dabei findet, frag ich mich schon, warum man den immer noch als moralische Instanz vor den Vorhang holt.

Dass die Wirtschaftskammer mit Dingen, die nicht mit der Gewinnmaximierung ihrer Klientel zu tun haben, ihre Probleme hat, weiß man nicht erst seit gestern. Jede nicht gebaute Straße wird kritisiert, jede Umweltmaßnahme boykottiert. Hat sich halt noch nicht herumgesprochen, dass wir knapp vor dem Kollaps stehen. Nein, nicht dem wirtschaftlichen, dem der gesamten Erde.

Wir haben auf jeden Fall genug zu tun mit Corona und der Ukraine und ja, auch die Energie beschäftigt unsere Politik. Photovoltaik und Windräder geistern durch die Köpfe unserer Politiker. Das wird aber nicht reichen. Wo sind unsere Biogaswerke? Warum verschwenden wir Millionen Tonnen an Biomasse, wenn wir doch Energie daraus erzeugen könnten? Warum muss man für Grünschnitt auf manchen Deponien noch Geld bezahlen? Das wäre doch alles Rohstoff, an dessen anderen Ende hochwertiger Dünger rausschaut. Also in die Hände gespuckt und ein bisschen was wagen, wäre angesagt. Unser neuer Forschungskoordinator hätte da ein breites Feld zu beackern. Beim Biolandbau sind wir immerhin schon einen Schritt in die richtige Richtung unterwegs, viele werden noch nötig sein, um das Unsrige zur Rettung der Welt beizutragen. Für Ostern wünsch ich mir, dass es so was wie eine Friedenstaube gibt und dass die eine Möglichkeit findet, vorbei an seinen Tausenden Leibwächtern, ins Gehirn des russischen Präsidenten vorzudringen. Friede ist das Gebot der Stunde.

Übrigens: Müsste ich ein Buch über Krisenmanagement schreiben, dann würde ich immer nur das Gegenteil von dem behaupten, was unsere Regierung in Sachen Coronabekämpfung alles vom Stapel gelassen hat. Masken auf, Masken runter, 2G oder doch 3G? Zehn Tage Quarantäne oder nur fünf oder zwei? Homeworking on und off. Homeschooling, Pandemie beendet, dann Impfpflicht für jeden oder nur für ein paar oder manche oder vielleicht gar nicht? Vaccine gibt es genug, aber für manche nicht die richtigen. Da wundere selbst ich mich als absoluter Befürworter der Impfpflicht nicht mehr darüber, dass sich Impfgegner und Coronaleugner wichtig nehmen. Wofür ich allerdings kein Verständnis habe ist, dass eine Splittergruppe davon Sympathien für Putin entwickelt. Da muss man sich schon fragen, wie das Weltbild dieser Menschen zustande kommt! Versuchen Sie trotzdem den Frühling zu genießen – es steht Ihnen zu!
Ihr Feri Tschank


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