Interview

2023: Kurzanleitung zum Glücklichsein

Das neue Jahr beginnt und wieder mal geht es um die Frage, was uns erwartet.
Ganz ehrlich – wer braucht schon die Sterne, wenn man einfach auf sich selbst achten kann?
Wir haben uns hilfreiche Tipps bei der psychologischen Beraterin Carina Szauer vom
Verbindungszentrum in Pinkafeld geholt, damit 2023 ein gutes Jahr wird.

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Corona-Krise, der Krieg in der Ukraine, Teuerungswelle – und das Ganze auch noch verstärkt durch beängstigende Medienberichte. Wie kann man sich da vor zu viel Negativem schützen?

Mag. Carina Szauer: Zunächst sollte man auf den Medienkonsum achten, denn wir können steuern, was wir sehen und wie es uns beeinflusst. Ja, es gibt gerade sehr viele negative Dinge, aber auch genau so viele schöne – die sollte man ebenfalls sehen. Wichtig ist, den Medienkonsum bewusst zu reduzieren und bewusst zu filtern.

Das heißt, Handy weglegen, Fernseher abschalten?

Ja, Medien bewusster konsumieren. Lieber einmal einen Spaziergang in der Natur machen, Sport betreiben oder eben etwas, das mir Ablenkung bietet und mir selbst gut tut.

Wie merke ich, dass ich belastet bin?

Man muss bewusst in sich hineinhorchen. Wenn es still ist, kommen meist die Gedanken, die uns belasten. Aber Achtung: Nicht jede*r kann mit Stille umgehen. Manchmal ist es auch gut, eine geleitete Meditation zu machen, um zu schauen, was dabei hochkommt. Wenn ich das Problem einmal vor Augen habe, erst dann kann man aktiv nach Lösungen dafür suchen.

Wie kann man eine gute Work-Life-Balance erlangen?

Natürlich trägt es positiv dazu bei, wenn man seinen Job liebt und ein gutes Arbeitsumfeld hat. Auch bei einem Vollzeitjob sollte man seine Freizeit aktiv gestalten. Das können jetzt tägliche Sporteinheiten, Meditation oder auch ein Tag mit der besten Freundin sein. Was gut tut, sollte auch gemacht werden.

Und wenn dann doch einmal alles zu viel wird?

Man darf auch einmal „Nein“ sagen, deswegen muss man sich nicht schlecht fühlen. Nicht alle Termine müssen wahrgenommen werden, vor allem dann nicht, wenn es mir mit diesen nicht gut geht. Wichtig ist auch, die Emotionen anzusprechen, auszuleben und sich gegebenenfalls auch professionelle Hilfe in Form von psychologischer Beratung oder Psychotherapie zu holen.

Gibt es ein Patentrezept, um gut durch das neue Jahr zu kommen?

Ich rate jedem, sich zu überlegen, was ihm bzw. ihr gut tut und das als „neue Gewohnheit“ ins Leben zu integrieren. Das steigert das Wohlbefinden. Um eine Gewohnheit aufzubauen, sollte man die neue Aktivität 30 Tage lang jeden Tag bewusst und konsequent durchziehen. Wenn man zum Beispiel mit dem Joggen anfangen möchte, kann man jeden Tag, bei jedem Wetter eine kleine Strecke laufen. Und dann kann man sich langsam steigern. Wichtig ist, dass man dran bleibt und irgendwann hat man die Gewohnheit im Alltag integriert. 


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