ESV Oberwart – Umzug in die neue Halle

Beherzte Anlaufschritte, und ein fokussierter Schwung aus der Schulter, dann lässt man den Stock in Bodennähe frei. Schon schlittert der Stock vorwärts – bestmöglich zielgerichtet – auf die sogenannte „Daube“, um die „Bestlage“ zu erreichen. Das stellt einen Mannschaftsport dar, der nicht nur von Konzentrationsarbeit und Ausdauer, sondern auch vom Teamgeist lebt. „Und genau dieses gesellschaftliche Miteinander in diesem kommunikativen Sport hat dem Eisschützen-Verein Oberwart, kurz ESVO, diese langjährige Tradition beschert. Wir sind mittlerweile der größte Stocksportverein Österreichs“, sagt Obmann Christian Resch mit Stolz, als er die neuerrichtete Halle, gleich hinter dem Messezentrum Oberwart, präsentiert.
Größte Stockhalle Österreichs
Auf 1.700 Quadratmetern findet sich hier ein vielversprechendes Bauwerk, das dazu einlädt, die Sportart zu trainieren und sich in Wettkämpfen und Meisterschaften zu messen. „Allererst waren vor allem die alteingesessenen Vereinsmitglieder tatsächlich wehmütig, dass wir die gewohnte Halle verlassen mussten“, gesteht Bürgermeister und Ehrenobmann des ESVO, Georg Rosner, und fügt hinzu: „Doch jetzt sind alle begeistert, wie schön der Neubau gelungen ist!“ Und dafür haben sich auch alle beteiligten Firmen aus der Region ins Zeug gelegt. „Im Juli 2021 war der offizielle Spatenstich und am 1. April 2022 wurde bereits das erste Probeturnier in der größten und reinen Stockhalle Österreichs abgehalten“, sagt Vereinsobmann Christian Resch. Vor allem der niederschlagsarme Winter hätte der Umsetzung des Bauvorhabens enorm in die Karten gespielt.
Nun ist die Halle startbereit. „Die gesamte Investion beläuft sich auf 1,8 Millionen Euro. Die Stadtgemeinde Oberwart ist der Kostenträger für den Rohbau und der Verein mietet die Halle. Wobei der ESVO die Innenausstattung nach eigenem Plan umgesetzt und finanziert hat“, schildert der Obmann. Für die Action während des Stocksportschießens gibt es neun Stockbahnen, die gut ersichtlich von einer Tribüne mit 117 Sitzplätzen beobachtet werden können. Auch 100 Stehplätze sind inkludiert. Für große Veranstaltungen stehen mobile Tribünen für zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung.
Die gastronomisch aufbereitete Vereinskantine für das gemütliche Zusammensitzen fasst 80 Plätze, die Terrasse im Außenbereich nochmal so viel. Barrierefreiheit ist selbstverständlich gegeben. Auch befinden sich acht Tennisplätze sowie das Büro des Landesverbandes der Eisschützen auf dem Gelände.
Nachhaltig durchdacht
Auch technisch lässt die neue Halle, die von Baumeister Mario Raba geplant wurde, keine Wünsche offen. „Besonders im Sommer hatten wir in der alten Halle unerträgliche Hitze-Temperaturen während des Trainings“, erinnert sich Christian Resch. Das gehöre nun der Vergangenheit an. „Zwölf Zentimeter Sandwich Paneele halten nicht nur Hitze, sondern auch die Kälte fern“, beschreibt er. Auch Akustik-Paneele würden das Geschehen auf einem angenehmen Geräusche-Pegel halten. Des Weiteren sorgen 60 Stück LED Lampen für ein Lichtvergnügen von 600-700 Lux. Auch die Spielstände werden mittels LED-Tafeln angezeigt. Beheizt wird die Halle per Luftwärmepumpe. „Wir haben Vorkehrungen für eine Photovoltaik-Anlage getroffen, die jederzeit nachgerüstet werden kann“, betont Bürgermeister Georg Rosner, dass auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle in dem Bauprojekt spielt. „Auch konnten wir hier am neuen und ursprünglich bereits asphaltierten Messegelände der Bodenversiegelung wieder entgegenwirken, indem wir stellenweise wieder aufgebrochen haben, um Bäume zu pflanzen und einen Kinderspielplatz zu errichten.“
„Pflichtschul-Campus“ am alten Gelände
Auf dem Grundstück der alten Halle soll nun nach und nach ein „Pflichtschul-Campus“ entstehen. „Wir möchten dafür neben der EMS ein neues Schulgebäude errichten, damit dann in Zukunft alles von Kindergarten, Volksschule, Mittelschule, Musikschule bis zur Polytechnischen Schule alles auf einem Campus-Gelände beisammen steht“, erklärt Bürgermeister Georg Rosner. Und was für die Schulkinder und deren Eltern dann äußerst praktisch sein wird, hat auch den Stockschützen dieses Glück der neuen Halle beschert. Eine „Win-Win Situation“ für alle Beteiligten.
Tradition seit 1960
Der „Eisschützenverein Oberwart“ ESVO wurde 1960 mit Franz Huber als erstem Obmann gegründet. Die ursprüngliche Heimstätte des ESVO war der „Stieberteich“ in Oberwart, mit einer kleinen Holzhütte als Clubraum und einer Asphaltsommerbahn als zusätzliche Trainingsmöglichkeit. 1976 siedelte der Verein auf das Gelände der Sportlände 3, wo er bis zuletzt beheimatet war und auch damals schon Staatsmeisterschaften abgehalten wurden. Seit 2010 ist Christian Resch der Obmann des ESVO. Derzeit zählt der Verein rund 200 Mitglieder aus allen Altersgruppen.
1. Mai:
Offizielles Eröffnungsturnier mit 21 Mannschaften
18. Juni:
Große Eröffnungsfeier mit Festakt
23. bis 28. Juni:
Special Olympics – Nationale Sommerspiele
9. und 10. Juli:
Staatsliga Final Four (Herren und Damen)
Folgende Unternehmen waren am Umbau beteiligt:
Die Planung und Bauaufsicht wurde vom Planungsbüro RM Concept aus Oberwart übernommen. Die Schwartz Bauunternehmen GmbH fungierte als Baufirma. Für den Hallenbau war die Unger Stahlbau GmbH aus Oberwart verantwortlich. Die Elektroinstallationen wurden von Elektro Szabo durchgeführt. Die Arbeiten für die Haustechnik übernahm die Kühlanlagen Postl GmbH aus Rohrbach. Die Dach- und Spenglerarbeiten stammen von der Hochegger Dächer GmbH. Fenster und Türen wurden vom Unternehmen Haider Fenster eingebaut. Der Hallenboden und die Außenanlagen stammen von der Firma Klöcher Bau GmbH. Die Fassade wurde von der René Schuch GmbH gestaltet. Die Fliesen wurden von Mario Seper gelegt. Die Innentüren stammen von der Gleichweit GmbH. Den Auftrag zur Einrichtung der Kantine hat die Firma Confort Einrichtung GmbH erhalten. Die Innenmalerei stammt von der Malerei Janisch. Die Geländer in der Halle wurden vom Unternehmen Alu Pfeifer GmbH montiert. Die Sportflächenbeschichtung stammt von Stockbahn.at
ESV Oberwart – Umzug in die neue Halle