Nicole MATSCH / 30. Oktober 2024
© Foto: Bau & Architektur GmbH, zVg vamos
Die neue vamos Küche in Markt Allhau vereint geschickt Tradition und Moderne. Der historische Charme des Altbaus fügt sich harmonisch in den neuen Baukörper ein.
Ein Begegnungsort im Wandel
Bald wird es hier wieder nach köstlichen, gesunden Mahlzeiten duften, noch dominiert aber der Geruch von frischer Farbe. Geschäftig geht es allemal zu, als vamos-Geschäftsführer René Höfer entschlossenen Schrittes die Baustelle betritt. Zur Straße hin ist das Bestandsgebäude der Küche eingerüstet, hier finden die letzten Ausbesserungen an der Fassade statt. Nach Vorgaben des Bundesdenkmalamtes wurde sie historisch getreu mit Kalkfarbe gestrichen.
„Wir haben ein schönes Schmuckstück direkt im Zentrum von Markt Allhau geschaffen.“
– René Höfer, Geschäftsführer vamos
Historisch sind auch die Wiener Kastenfenster, die im Originalzustand erhalten und restauriert wurden. „Uns ist wichtig, den Charme des alten Schulhauses zu bewahren, das es einmal war. Alte Beschriftungen und historische Böden werden nach Möglichkeit erhalten, während wir die Infrastruktur modernisieren“, ist Höfer stolz auf das Projekt, das zu 100 Prozent von der EU gefördert und vorwiegend mit regionalen Firmen und Handwerksbetrieben umgesetzt wird. Der ursprünglich L-förmige Küchenkomplex wurde um einen gespiegelten Anbau erweitert, um dort eine Bio-Küche zu errichten und präsentiert sich nun in U-Form mit einem barrierefreien Innenhof als Begegnungszone.
„Die strikte räumliche Trennung von konventionellem und Bio-Küchenbetrieb ist aufgrund unserer Bio-Zertifizierung (Initiative „besser essen“ des Landes Burgenland, Anm. d. Redaktion) unbedingt notwendig“, nennt Höfer neben Platzmangel und veralteter Technik einen der Gründe für den Neubau. „Wir haben also die gesamte Küchenausstattung in zweifacher Ausführung. Besonders hervorzuheben ist dabei auch die hygienische, fugenlose Wandverkleidung aus leicht zu reinigenden Glasbord-GFK-Paneelen, die höchste Hygienestandards erfüllt.“ Eine hochmoderne Belüftungsanlage, Kühl- und Gefrierräume, ein lärmgedämmter Spülbereich, ein Therapie-Raum, ein Büro, Umkleiden und WC-Anlagen vervoll- ständigen ein durchdachtes Konzept. Geheizt wird mit Fernwärme, für eine PV-Anlage, die in der zweiten Ausbaustufe errichtet werden soll, ist alles vorbereitet.
Küchenbetrieb in der Übergangsphase
Der Küchenbetrieb wurde bis zum Ende der Bauarbeiten in ein Ausweichquartier in Loipersdorf-Kitzladen verlegt. Während für vamos-Klient*innen aus der Beschäftigungstherapie ein Übergangskonzept in anderen Bereichen geschaffen wurde, kochen dort Lehrlinge, Transitarbeitskräfte und Praktikant*innen unter fachlicher Anleitung. „Die täglich frisch zubereiteten Mittagsmenüs werden für Privathaushalte, Schulen und Kindergärten in den umliegenden Gemeinden produziert und als ‚Essen auf Rädern‘ ausgeliefert”, erklärt Höfer. Für den eigenen Betrieb wird aus Kostengründen nicht in Bioqualität gekocht. „Wir setzen aber so weit wie möglich auf regionale Lebensmittel.”
Die Arbeiten schreiten schnell voran
Der Baufortschritt ist bemerkenswert. Nach nur einem Dreivierteljahr Bautätigkeit – der Spatenstich erfolgte im April – soll die neue Küche mit 31.12. in Betrieb genommen werden.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie das Team der Bau & Architektur GmbH Hand in Hand arbeitet, um im Zeitplan zu bleiben“, zeigt sich Höfer begeistert von der Planungsleitung.
Höfer betont, dass die Gesamtkosten von 1,9 Millionen Euro zur Gänze die EU im Rahmen der ELER-Förderung übernimmt. Besonders freut ihn aber die Akzeptanz im Umfeld: „Wir hatten viel Unterstützung von der Gemeinde und aus der Bevölkerung. Das hat uns geholfen, voranzukommen.”
Gemeinsam in die Zukunft
Die Spannung vor der Eröffnung Ende Dezember steigt und eines steht für René Höfer fest: vamos wird mit dieser Modernisierung nicht nur die Effizienz der Küche steigern, sondern auch die Arbeitsumgebung seiner Klienten*innen erheblich verbessern. Die Vorfreude ist spürbar und die leuchtenden Augen seiner Mitarbeiter*innen seien alle Mühen wert.
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