Reportage

Wie ein Genussladen

Vor über 50 Jahren wurden Markt Allhau und Buchschachen zu einer Gemeinde zusammengelegt. Neben allem, was die beiden Ortschaften inzwischen verbindet, ist noch immer ihr individueller Charakter erhalten. So gibt es zwei Kindergärten, zwei Volksschulen, jeweils eine eigene Vereinskultur und natürlich eigene Dorfwirtshäuser.
Ein Mann kennt inzwischen alle Markt Allhauer und Buchschachener: Der seit Oktober 2021 amtierende Bürgermeister Joachim Raser, der seinen Vorgänger Hermann Pferschy nach fast 15 Jahren ablöste. Nach seiner Wahl besuchte Raser nahezu alle Bürger*innen zu Hause und erfuhr so die Anliegen, die sie haben. Bürgernähe und Überparteilichkeit sind seine obersten Ziele. Und natürlich, dass seine Gemeinde attraktiv und lebenswert bleibt. Dabei spielt nicht nur die Infrastruktur eine große Rolle. Hier geht es auch ganz viel ums Genießen.

Foto: Olga Seus

Von einer iranischen Stadt zu heimischen Watvögeln

Was macht Allhau und Buchschachen nun so attraktiv und lebenswert? Ein besonderes Plus ist natürlich die Lage, mit direkter Anbindung zur A2-Autobahn, wodurch man in 40 Minuten in Graz und in 60 in Wien ist. Dazu die Grenzlage zwischen der Steiermark und dem Burgenland, zwischen Hartberg und Oberwart. Doch braucht die Gemeinde sich nicht nur auf der Nähe zu anderen Ortschaften berufen, sie kann selbst mit einem vielfältigen Angebot aufwarten.

Besonders interessant ist das im letzten Jahr neu gegründete Projekt „Erlebnis Ramsargebiet Markt Allhau“, das durch die Vernetzung zahlreicher örtlicher Genussbetriebe ein Netzwerk für Konsument*innen und Kurzurlauber*innen schafft. Initiiert durch den Betreiber des „Bullinarium“, den örtlichen Tierarzt Dr. Christoph Haller, werden Genussbetriebe und touristische Ziele zusammengefasst und in einem Folder und auf einer Website präsentiert. Mit seinem Bullinarium verbindet Haller Infotainment und klimapositive Kreislaufwirtschaft mit artgerechter, stressfreier  Rinderhaltung. Das Bullinarium gilt als Flaggschiff und als einer der Betriebe in Markt Allhau, die nun gemeinsam an einem Strang ziehen. Unter  www.marktallhau.info findet man Direktvermarkter und kulinarische Angebote wie etwa „Stumpfel`s Landwirtshaus“, Gasthaus und Fleischerei Loschy, Gasthof Treffpunkt, Arkadenhof Kurtz, Die Ölmühle GmbH, die bäuerlichen Betriebe Milchhof Koch, Biohof Koch und Christbaumkultur Hagenauer sowie das Gasthaus Maierhofermühle an der steirisch-burgenländischen Grenze. Überdies wird die einzigartige Naturlandschaft, die Allhau und Buchschachen umgibt, vorgestellt: Die Lafnitzauen. Das um die naturbelassene und natürlich mäandernde Lafnitz herum liegende Feuchtgebiet ist der Lebensraum zahlreicher Tierarten – besonders von Wasser- und Watvögeln, in den letzten Jahren auch vermehrt Biber. Der Begriff „Ramsar-Gebiet“ bezieht sich dabei übrigens auf eine multinationale Übereinkunft zur Wahrung von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung, die in der iranischen Stadt Ramsar unterzeichnet wurde.

Durch die Lafnitzauen gibt es zahlreiche Wege, die zu ausgedehnten Spaziergängen einladen, aber auch Radfahrer durch die geringen Steigungen und die landschaftliche Idylle zu Zielen wie der Maierhofermühle locken. Wer es uriger mag, kann auf dem ausgewiesenen Grillplatz gefahrlos der Lagerfeuerromantik neben dem Fluss frönen. Für Kinder gibt es in Markt Allhau und Buchschachen einen Kinderspielplatz und einen Fußballplatz, in Allhau kommen auch Stocksportfreunde auf ihre Kosten. Auch der Tennisverein und die Feuerwehr bieten in beiden Ortsteilen viele Möglichkeiten für Jung und Alt. Beliebt bei den Allhauern und Buchschachenern ist der zur Gemeinde gehörige Landschaftssee Flosswiese des gleichnamigen Fischervereins. Hier können nicht nur Vereinsmitglieder angeln, es gibt auch einen ausgewiesenen Schwimmplatz, für den Tageskarten ausgegeben werden.

Der regionalen Wirtschaft zuliebe

Der Verein „Allhauer Wirtschaft“ unterstützt mittels eines eigenen Gutscheinsystems den Erwerb lokaler Produkte und Dienstleistungen. Ganzjährig können Gutscheine bei der örtlichen Bank erworben und bei den Mitgliedsbetrieben eingelöst werden. Überdies gibt es immer wieder spezielle Rabattaktionen für den Ankauf der Gutscheine, die mittels Gemeinderundschreiben angekündigt werden. „Arzt, Apotheke, Lebensmittel, Produkte des täglichen Bedarfs, Bau- und Bau-Nebengewerbe, Dienstleister, Handel und Handwerk, all diese Branchen im eigenen Ort sind keine Selbstverständlichkeit. Erhalten wir uns diesen Luxus gemeinsam“, so Roland Gergits, Obmann des gemeinnützigen Vereins. Die beteiligten Betriebe sind zu finden unter www.allhauer-wirtschaft.at

Von A-Z

Markt Allhau ist ebenso bekannt für seine feinen Spezialitäten-Betriebe wie den Lafnitztaler Bauernspezialitäten, wie auch als Standort internationaler Betriebe wie dem nachhaltigen Technologieunternehmen Caverion oder der Expertengruppe von Geomatrix. Nicht zuletzt ist in Markt Allhau auch der Sitz des Vereins Vamos, der seit Jahrzehnten wertvolle Arbeit im Bereich der Inklusion leistet.

Wer Lust auf Allhau und Buchschachen bekommen hat und hier wohnen möchte, dem sei gesagt, dass Baugebiet zwar sehr gefragt, aber durchaus noch leistbar ist. Derzeit baut außerdem die OSG am zweiten Bauabschnitt des Samos Centers. Das alte Dorfwirtshaus wurde schon vor Jahren im Zuge des ersten Teils umgebaut und beinhaltet einen Supermarkt und Wohnungen. Weitere Wohnräume werden derzeit von Burgenlands größtem Wohnbauträger direkt im Zentrum verwirklicht. Wohnen in Markt Allhau bietet viele Vorzüge. Doch auch wer nicht gleich hier Wurzeln schlägt, sollte auf jeden Fall einmal Halt machen beim „Tor zum Südburgenland“ und Landschaft und Kulinarik in Ruhe genießen.


Bulllinarium
Das Bulllinarium gehört zu den „Erlebnis Ramsargebiet“-Betrieben.

Buchschachen
Buchschachen hat sich seine Eigenheit immer bewahrt, hier das denkmalgeschützte evangelische Schul- und Bethaus.

Lafnitzauen
Die Lafnitzauen – ein besonderes Naturjuwel.

 

Joachim Raser

ÖVP, Bürgermeister der Gemeinde Markt Allhau und Buchschachen

Joachim Raser wurde im Oktober 2021 durch den Gemeinderat gewählt. Er löste damit nach fast 15 Jahren Hermann Pferschy als Bürgermeister ab. Dabei ist Raser kein Neuling: Vor seinem Bürgermeisteramt war er bereits zehn Jahre im Gemeinderat tätig, zudem liegt das Bürgermeisteramt in der Familie: Der Vorgänger Pferschys war Engelbert Raser, der Vater von Joachim Raser. Raser beschreibt seine Gemeinde: „Wir sind das Tor zum Südburgenland. Unsere Marktgemeinde ist attraktiv, lebenswert und umweltbewusst.“ Wenn er nicht arbeitet, hält der 42-Jährige sich am liebsten mit seiner Familie in der Natur auf.


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