Lebenswert

Wie gesund ist veganer Fleischersatz?

Man kommt am Thema nicht vorbei: Der hohe Fleischkonsum trägt aktiv zur Klimakrise bei. Auch der Handel reagiert, denn in den Regalen der Supermärkte finden sich mittlerweile immer mehr Ersatzangebote für tierische Produkte. Diese sind oft der Anlass dafür, dass Kritiker behaupten, Veganer leben ungesund. Dabei ist eines klar festzustellen: Hochverarbeitete pflanzliche Ersatzprodukte haben nichts mit einem gesunden und ausgewogenen Ernährungsstil zu tun. Fastfood bleibt Fastfood – egal ob tierisch oder vegan. Es gilt in beiden Fällen: Ab und zu ist der Verzehr kein Problem. Aber die Ernährung sollte ausgewogen sein!

Innerhalb der letzten Jahre hat sich der Trend einer fleischlosen Ernährung zu einer gesellschaftsfähigen Bewegung entwickelt, und viele Konsumentinnen und Konsumenten achten heute bewusst beim Einkauf auf pflanzliche Alternativen.

Die Diskussionen um das Verbot der Bezeichnung „Veggie Burger“ und der extreme Kursanstieg von Beyond Meat auf dem Aktienmarkt verdeutlichen dabei den enormen Boom und die starke Nachfrage nach pflanzlichen Fleischalternativen. Während bislang das „Fleisch“ der Veganerinnen und Veganer der eiweißreiche Tofu, hergestellt aus Sojabohnen, war und ist, wird die Palette an den unterschiedlichsten Fleisch- und Wurstimitaten immer größer.

Vegane Fleischimitate – fake oder gesund?

Vegane Schnitzel, Burger oder Würstchen werden meist auf Basis von Hülsenfrüchten, Gemüse oder Getreide hergestellt. Geschmacklich und auch in der Konsistenz werden diese Produkte den fleischhaltigen Originalen angepasst. Vegane Fertigprodukte sind aufgrund ihrer Ähnlichkeit zum gewohnten Geschmack oftmals eine hilfreiche Übergangslösung zu einer veganen Ernährung, doch wirft man einen Blick auf die Zutatenliste, wird klar, dass es sich um ein hochverarbeitetes Fastfood handelt.

Und obwohl sie im Vergleich zu den ursprünglichen Fleischwaren immer noch besser abschneiden, da sie weniger gesättigte Fettsäuren enthalten, cholesterinfrei und durchschnittlich kalorienärmer sind, sollten diese nicht Teil der täglichen Ernährung sein.

Ernährt man sich langfristig überwiegend vollwertig und ausgewogen auf Basis von unverarbeitetem, möglichst regionalem Gemüse und Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen, lässt sich hin und wieder auch ein herzhafter Veggie Burger oder ein saftiges veganes Grillwürstel so richtig genießen.

Gesunde Fleischalternativen

Es gibt allerdings auch gesunde Fleischalternativen, mit denen man seine gewohnten und liebgewonnenen Gerichte Zuhause ganz einfach in vegane Varianten umwandeln kann.

Dafür eignen sich besonders:

  • Tofu: er wird aus Sojabohnen gewonnen und ist in der asiatischen Küche traditionell ein beliebter hochwertiger Eiweißlieferant.
  • Tempeh: ist ein Produkt aus fermentierten Sojabohnen oder Lupinen und besonders gesund für den Darm.
  • Seitan: besteht aus Weizen- oder Dinkeleiweiß und punktet daher vor allem durch den hohen Proteingehalt.

ENJOI – Beratung für Ernährung, Diätologie und Gesundheit,
www.enjoi.at


Fastfood
Fastfood sollte nur ab und zu auf dem Speiseplan stehen – auch wenn es fleischlos ist.

Karin Weingrill, MA
Expertin für vegane Ernährung

Würziges Seitanragout Rezept

Zutaten:
2 Stk. Jungzwiebeln
Etwas Olivenöl
250 g Seitanfilets
1 kleiner Brokkoli
1 roter Paprika
Einige Chinakohlblätter
200 ml Kokoscuisine
Sojasoße, Kurkuma, Curry Madras, Kreuzkümmel, Pfeffer, Salz, Knoblauch, Chiliflocken
(Evtl. etwas Maismehl zum Eindicken)

Zubereitung:
Gemüse putzen und klein schneiden. Seitanfilets in dünne Streifen schneiden. Jungzwiebel in etwas Olivenöl anschwitzen, Kurkuma, Curry Madras und Kreuzkümmel kurz mitrösten. Mit Sojasoße und Wasser aufgießen.

Gemüse, Salz, Pfeffer, Knoblauch und evtl. Chiliflocken zugeben und leicht köcheln lassen bis das Gemüse knackig weich ist. Kokoscuisine dazugeben, wenn gewünscht evtl. mit etwas Maismehl eindicken. Das Ragout abschmecken, mit Chiliflocken nach Bedarf abrunden.

Dazu passt: Quinoa oder Naturreis

Rezept und Foto: Karin Weingrill

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