Bericht

Das OHO als Bühne für Schrägdenker

Zukunftsvisionen – diesem breiten Themenfeld widmet sich das OHO in den kommenden zwei
Jahren. Unter dem Titel „I have to have a dream“ sollen Kunst- und Kulturveranstaltungen mit
gesellschaftlichen Inputs zusammengeführt werden. Wie bei einem Reißverschlusssystem werden
Kunst und Gesellschaft somit gemeinsam Zukunftsbilder entwickeln. Gefragt sind Visionäre.

© WKonontsev Artem_shuttersock.com

 

In seinem Zweijahresschwerpunkt 2023-2024 setzt sich das OHO mit den positiven Gestaltungsmöglichkeiten und Visionen der Zukunft auseinander. Nicht das Negative, das Desaster steht im Zentrum, sondern der Blick richtet sich auf das, was möglich ist. Dabei will das OHO Kunst- und Kulturarbeiten mit Menschen aus dem gesellschaftspolitischen Bereich verknüpfen. „Wir wollen Menschen zusammenbringen, die an einem Thema arbeiten. Aus Schulen, Unternehmen, aus der Kunst- und Kulturszene, aus speziellen Fachbereichen“, erklärt OHO-Obfrau Eveline Rabold. Dies soll zum einen im Diskurs bei Veranstaltungen passieren, aber auch bereits im Vorfeld, im Zuge eines gemeinschaftlichen Entstehungsprozesses. Beispiel einer solchen Veranstaltung ist das „Drei-Tages-Festival für ein Leben in der Zukunft“. Start-Ups und Unternehmungen treffen auf Kunst- und Kulturschaffende und setzen sich mit der Zukunft sowohl technisch als auch künstlerisch auseinander. Parallel dazu laufen verschiedene Talks und Workshops für das Publikum. „Es wird auch einen Design Thinking Workshop geben, wo in Gruppenarbeit innovative und ungewöhnliche Lösungsansätze für komplexe Themen unserer Zeit erarbeitet werden“, so Rabold. 

In den kommenden zwei Jahren öffnet sich das Kulturhaus mehr denn je den Stimmen aus der Gesellschaft, um die unterschiedlichsten Menschen verschiedenen Alters und aus den vielfältigsten Lebensfeldern und Berufssparten an Zukunftsvisionen und positiven Lösungsansätzen mitwirken zu lassen. „Die Kunst ist ein wunderbares Transportmittel dafür, denn Kunst darf und muss schräg denken. Dadurch inspiriert Kunst ja auch immer wieder dazu, dass neue positive Errungenschaften entstehen. Kunst muss Visionen haben“, zeigt Rabold auf. Die Start-Ups von heute sind vielleicht die Visionäre, die Lösungen für eine bessere Welt haben. Es gilt sichtbar zu machen, was bereits vorhanden und was noch möglich ist. 

Was man im OHO im Zuge dieses Schwerpunktes erwarten darf, ist keine Berieselung, sondern ein aktiver Austausch, eine Teilnahme der Menschen an der Gestaltung von Zukunftsvisionen, die über die Kunst in die Öffentlichkeit getragen werden. 


Eventtipp 

Vanessa geht zu den Walen

Road-Opera von Ferry Janoska (Musik) und Peter Wagner (Libretto und Inszenierung)

Musik, die selbst der Komponist Ferry Janoska als sein höchstes musikalisches Level bezeichnet, die unzensierte Sprache von Peter Wagner, wie es Hauptdarstellerin Michaela Khom definiert und die unter die Haut gehende Inszenierung desselbigen – es ist ein Werk, das alle Mitwirkenden in seiner Größe und Anforderung an ihre Grenzen bringt. Prädikat sehenswert!

Zum Thema: 

Als Vanessa (Michaela Khom) im Internet auf eine Meldung trifft, dass auf den Philippinen ein Wal mit 40 Kilo Plastikmüll verendet sei, macht sie sich auf den Weg, um die Wale in den fernen Gewässern vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Dabei trifft sie nicht nur auf etliche obskure Gestalten, sondern im Grunde auf sich selbst. Sie hat in dieser Begegnung einiges durchzumachen, doch am Ende geht sie gereift aus einem schweren inneren Kampf inmitten einer Sintflut von Bildern und zweifelhaften Begegnungen hervor. Gestärkt und weiterhin unbeirrt geht sie auf ihr Ziel zu, das in nichts weniger als der Rettung des Planeten besteht. (Auszug aus dem OHO Programm)

Spieltermine und Kartenreservierungen unter: 

www.oho.at


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