Chiara PIELER / 7. Mai 2025
© LKH Oststeiermark
Team der Klinischen Psychologie Standort Fürstenfeld, von links nach rechts: Mag.rer.nat Glatz Alexandra, Mag. Papadopoulos Iris, Metz Elisabeth, MSc, Lang Christina MSc
Wachsende Nachfrage nach psychologischer Unterstützung
Seit Anfang 2025 steht Patient:innen in den onkologischen Abteilungen in Feldbach und Fürstenfeld ein erweitertes Angebot zur Verfügung, das Betroffene sowie ihre Angehörigen umfassend begleitet. Fachleute rechnen damit, dass die Zahl der Krebserkrankungen in Österreich bis 2030 im Vergleich zu 2014 um rund 39 Prozent steigt. Damit könnte etwa jede zwanzigste Person betroffen sein.
Die Diagnose Krebs bringt nicht nur körperliche Herausforderungen mit sich, sondern führt auch zu erheblichen seelischen Belastungen. Ängste, Unsicherheiten und gravierende Veränderungen im Alltag verlangen zunehmend nach psychologischer Unterstützung – zusätzlich zur medizinischen Versorgung.
Frühe Reaktion auf steigenden Bedarf
Das LKH Oststeiermark hat diesen Trend frühzeitig erkannt und das Projekt „Psychoonkologische Betreuung“ initiiert. Der ärztliche Direktor Prim. Univ.-Doz. Dr. Peter Krippl betont: „Ziel ist es, neben der medizinischen Versorgung den Patientinnen auch eine psychoonkologische Betreuung anzubieten, die über die Basisversorgung hinausgeht. So wird eine ganzheitliche, patientinnenzentrierte Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen und deren Angehörigen sichergestellt.“
Nach einer Einführungsphase im Jahr 2024 ist das Projekt seit Anfang 2025 im Vollbetrieb. An beiden Standorten wurden drei zusätzliche klinische Psychologinnen eingestellt, die Krebspatient*innen während ihres gesamten Behandlungsprozesses begleiten.
Strukturierte Betreuung und individuelle Unterstützung
Bereits zu Beginn der onkologischen Behandlung füllen Patient:innen standardisierte Fragebögen aus, um einen möglichen Bedarf an psychologischer Betreuung zu erheben. Ziel ist es, frühzeitig auf emotionale Belastungen wie Angst, Resignation sowie Verzweiflung zu reagieren und die psychische Widerstandskraft der Betroffenen zu stärken.
In persönlichen Gesprächen bieten die Psychologinnen nicht nur emotionale Entlastung, sondern auch konkrete Hilfestellung. Dazu zählen etwa Informationen zu organisatorischen Abläufen bei Operationen, Chemotherapien oder Bestrahlungen, um Unsicherheiten zu verringern und die psychische Verarbeitung zu erleichtern.
Seit dem Start des erweiterten Angebots haben rund 20 Prozent der behandelten Krebspatientinnen in Feldbach und Fürstenfeld das Angebot genutzt – mit steigender Tendenz. Für die Zukunft rechnet das LKH Oststeiermark mit etwa 1.000 betreuten Patientinnen pro Jahr.
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