Burgenland plant ME/CFS-Anlaufstelle bis 2026

Das Burgenland richtet eine Anlaufstelle für ME/CFS ein. Die Krankheit steht für Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom und führt zu starker Erschöpfung und Einschränkungen. Die Maßnahme ist Teil der burgenländischen Gesundheitsoffensive.

Nicole MATSCH / 9. Mai 2025

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner bei der Landtagssitzung am 20. Feber 2025 (Archivbild) 

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil verkündet: „Um eine Gesundheitslandschaft zu schaffen, die mit den Bedürfnissen der Bevölkerung wächst, werden wir eine spezielle Anlaufstelle für ME/CFS errichten.“ Er stellt eine Umsetzung bis 2026 in Aussicht.

Standortsuche und Konzept laufen

Die geplante Anlaufstelle richtet sich an Menschen mit Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS). Die Krankheit verursacht schwere körperliche Einschränkungen und kann zu Bettlägerigkeit führen. Häufig tritt ME/CFS nach Virusinfektionen auf. Laut aktuellen Forschungsergebnissen entwickeln 1 bis 10 Prozent der COVID-19-Erkrankten ME/CFS. Doskozil betont: „Die Konzeptionierung ist bereits in vollem Gange.“

Das Land prüft Bad Tatzmannsdorf als Standort, weil dort bereits passende Liegenschaften verfügbar sind, so Doskozil.

Bisherige Angebote im Burgenland bestehen weiter

Derzeit erfolgt die Versorgung betroffener Personen über die bestehende regionale Gesundheitsversorgung. Der Psychosoziale Dienst der Sozialen Dienste Burgenland bietet Unterstützung bei psychischen Belastungen. Zudem steht das REDUCE Modul Long Covid im Reduce Ressort Bad Tatzmannsdorf zur Verfügung.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner erklärt: „Eine spezialisierte Ambulanz bedeutet für die Betroffenen endlich bessere Diagnostik, gezielte Betreuung und vor allem das Gefühl, mit ihrem Leid ernst genommen zu werden.“

Auch die GRÜNEN begrüßen die Initiative

Die Grünen Burgenland begrüßen die geplante Anlaufstelle ausdrücklich. Landesprecherin-Stellvertreter Philip Juranich bezeichnete die Maßnahme als „Meilenstein für die Betroffenen“, die oft über Jahre ohne adäquate Versorgung geblieben seien. Besonders erfreulich sei, dass das Projekt konkret im „Zukunftsplan 2030“ verankert wurde. Gleichzeitig fordern die Grünen weitere Maßnahmen auf Bundesebene, insbesondere bei der Pensionsversicherungsanstalt, wo es laut Juranich weiterhin strukturelle Missstände bei der Begutachtung gebe.

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