Chiara PIELER / 22. Mai 2025
© Landesmedienservice Burgenland
DI Gerald Gebhardt, Leiter Bau und Betrieb Nord der Baudirektion Burgenland, Landesrat Mag. Heinrich Dorner und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Mitarbeitern der Baudirektion beim Abbau des letzten Seuchenteppichs am Grenzübergang Klingenbach.
Maßnahmen zeigten Wirkung
Mit dem Ziel, eine Übertragung der aus Ungarn und der Slowakei stammenden Tierseuche nach Österreich zu verhindern, setzten Behörden seit Anfang April auf ein umfassendes Maßnahmenpaket. Dieses umfasste neben der temporären Sperre von 21 kleineren Grenzübergängen auch die Errichtung und den Betrieb von 20 Seuchenteppichen an größeren Grenzstellen – in Kooperation zwischen der Baudirektion Burgenland, der ASFINAG und dem Österreichischen Bundesheer.
„Tausende PCR-Proben an den Tieren, mindestens 10.000 Arbeitsstunden von Mitarbeiter*innen: Wir haben uns konsequent, professionell und mit enormem Einsatz der Maul- und Klauenseuche entgegengestellt“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner beim Abbau des letzten Seuchenteppichs in Klingenbach. Sie dankte dem beteiligten Personal des Landes, dem Bundesheer sowie der Bevölkerung für die breite Unterstützung.
Intensive tierärztliche Kontrollen ohne MKS-Nachweis
Von 2. April bis 20. Mai wurden im Rahmen eines veterinärmedizinischen Überwachungsprogramms in über 650 Betrieben klinische Untersuchungen durchgeführt. Insgesamt untersuchten 39 Tierärztinnen und Tierärzte über 11.000 Tiere, ohne einen einzigen Nachweis des MKS-Virus zu erbringen. In 158 Betrieben wurden zusätzlich Stichproben mittels Tupferproben genommen.
Auch Landesrat Heinrich Dorner lobte die eingesetzten Teams: „Wie schon in der COVID-Pandemie und bei Unwettern im Sommer 2023 hat die Baudirektion auch diesmal schnell, flexibel und professionell reagiert.“
Seuchenteppiche als Schlüsselmaßnahme
Die Seuchenteppiche wurden an sieben geöffneten Grenzübergängen in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung und Oberpullendorf eingerichtet. Insgesamt kamen 13 Teppiche an Landesstraßen und sieben weitere an den Autobahngrenzübergängen Kittsee–Jarovce und Nickelsdorf–Hegyeshalom zum Einsatz. Für eine durchgehende Desinfektion wurden sie rund um die Uhr mit einer vierprozentigen Ameisensäure-Lösung befeuchtet.
Der Betrieb erfolgte durch Mitarbeitende der Baudirektion sowie durch 84 Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres. Letztere waren an den beiden Autobahngrenzen in einem Assistenzeinsatz tätig. Oberst Raimund Wrana, stellvertretender Militärkommandant des Burgenlandes, zog ein positives Resümee. „Ich freue mich, dass wir diesen Assistenzeinsatz unserer Soldatinnen und Soldaten nun erfolgreich beenden konnten.“
Maßnahmen in Ungarn weiterhin aufrecht
Obwohl in Österreich keine weiteren MKS-Fälle aufgetreten sind, bleibt die Lage in Ungarn angespannt. Eine dort eingerichtete Sperrzone ist weiterhin in Kraft, ebenso wie das österreichische Einfuhrverbot für empfängliche Tiere und Produkte tierischen Ursprungs aus den betroffenen Regionen. Auch veterinärbehördliche Grenzkontrollen bleiben vorerst bis 30. Mai bestehen.
Haider-Wallner ruft zur weiteren Achtsamkeit auf: „Nach vier Wochen ohne neue Fälle können wir optimistisch sein. Dennoch ist auch in den kommenden Wochen weiterhin Vorsicht angesagt.“ Sie appellierte an die Bevölkerung, auf die Einfuhr von Fleisch und Rohmilchprodukten aus betroffenen Ländern zu verzichten und betonte die Bedeutung hoher Hygienestandards in der Tierhaltung.
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