Nicole MÜHL / 24. Juni 2025
© Naturschutzorgane Bezirk OW
Die Naturschutzorgane Silvia Strauch, GRÜNE Klubobmann Wolfgang Spitzmüller, Alexander Gutstein von Batlife, Sepp Weinzettl und Hans Leitner bei der Fledermauszählung in Wiesfleck
In Wiesfleck im Bezirk Oberwart wurde am vergangenen Sonntag erneut ein bedeutendes Naturereignis dokumentiert: Die jährliche Zählung der „Großen Mausohren“ (Myotis myotis) am Dachboden der örtlichen Kirche brachte ein erfreuliches Ergebnis. Insgesamt wurden rund 2.100 Tiere erfasst – ein stabiler Bestand, der den Naturschutzorganen Anlass zur Zufriedenheit gibt.
Die Zählung der Tiere erfolgt einmal jährlich in den Sommermonaten, wenn die Weibchen in den Abendstunden zur Nahrungssuche ausfliegen und ihre Jungtiere im geschützten Dachraum zurücklassen. Mit Handzählern beobachten und zählen Fachleute in der Dämmerung etwa eine Stunde lang das Ausflugsverhalten der Tiere – eine Arbeit, die höchste Konzentration erfordert.
Der Dachboden der Wiesflecker Kirche stellt eines der wichtigsten Fledermausquartiere der Region dar. Während im Winter Reinigungsarbeiten vorgenommen werden, dient der Ort in den Sommermonaten als Wochenstube – also als Geburts- und Aufzuchtsstätte – für mehrere Tausend Tiere.
Die „Großen Mausohren“ zählen zu den größten heimischen Fledermausarten und gelten als besonders schützenswert. Sie sind – wie alle Fledermausarten in Österreich – streng geschützt und spielen eine bedeutende Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Als nachtaktive Insektenjäger tragen sie maßgeblich zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei und sind ein Indikator für eine intakte Umwelt.
Die kontinuierlich hohen Zahlen am Standort Wiesfleck zeigen, dass gezielte Schutzmaßnahmen Früchte tragen. Die verantwortlichen Naturschutzorgane in Oberwart engagieren sich ganzjährig für den Erhalt und die Pflege von Lebensräumen wie diesen – nicht nur für Fledermäuse, sondern für zahlreiche bedrohte Tierarten der Region.
Die Beobachtungen aus Wiesfleck leisten somit nicht nur einen wichtigen Beitrag zum regionalen Artenschutz, sondern auch zur internationalen Erfassung von Fledermauspopulationen – ein Thema, das angesichts zunehmender Umweltveränderungen immer mehr an Bedeutung gewinnt.
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