Nicole MATSCH / 19. Feber 2025
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Ludwig Bresich (Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder) und Alexander Bosak (Gründer und Geschäftsführer der Bauträgerdatenbank EXPLOREAL) (v. l.).
Wohnungsbau vor allem im Norden
Seit 2020 erhebt die Bauträgerdatenbank EXPLOREAL im Auftrag des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Österreichs Bauprojekte mit mehr als fünf Wohneinheiten. 2023 wurden im Burgenland 191 Projekte mit insgesamt 2.600 Einheiten ausgewertet.
„Die Entwicklung war ähnlich jener in den anderen Bundesländern“, sagt Alexander Bosak, Geschäftsführer von EXPLOREAL. „Die Fertigstellung von Wohneinheiten ist gesunken und wird heuer sowie voraussichtlich besonders stark im Jahr 2026 weiter zurückgehen.“ Für 2024 werden rund 850 neue Wohnungen erwartet, 2025 könnten es weniger als 400 sein.
Mehrgeschossiger Wohnbau konzentriere sich auf den Landesnorden. In den Bezirken Eisenstadt-Stadt, Neusiedl am See und Mattersburg entstehen die meisten Neubauten. „Hier spielt sicher die Nähe zu Wien und die daraus resultierende Nachfrage eine große Rolle“, erklärt Ludwig Bresich, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WK Burgenland. Allein in Eisenstadt wurden 17 Bauprojekte abgeschlossen. „Bezogen auf die Einwohnerzahl ist das österreichweit eine der höchsten Fertigstellungsquoten.“
Gemeinnützige Bauträger dominieren
Rund 84 Prozent der neuen Wohnungen entstehen durch gemeinnützige Bauträger. Mit 555 erbauten Wohneinheiten im Jahr 2024 erreichte die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft – OSG – erneut die Spitzenposition im Burgenland und ist österreichweit unter den Top 10. Indes realisieren gewerbliche Unternehmen nur 16 Prozent der Neubauten. 75 Prozent der errichteten Wohnungen seien Mietobjekte.
„Der Anteil gemeinnütziger Bauträger überwiegt in allen Bezirken. In Oberpullendorf, Güssing und Jennersdorf beträgt er sogar annähernd 100 Prozent. Der höchste Anteil gewerblicher Bauträger findet sich im Bezirk Neusiedl am See“, so Bosak.
Im Durchschnitt entstehen dabei 14 Wohneinheiten pro Projekt. Vor allem viele Reihen- und Doppelhäuser prägen das Bild, denn ihr Anteil liege bei 27 Prozent. Dadurch ergebe sich eine vergleichsweise hohe durchschnittliche Wohnnutzfläche von 75 Quadratmetern. Zudem verfügen 99 Prozent der Neubauwohnungen über Freiflächen.
Die höchsten Kaufpreise gebe es im Bezirk Neusiedl am See mit durchschnittlich 5.680 Euro pro Quadratmeter. In Eisenstadt seien es 4.660 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Nettomiete ohne Betriebskosten liege bei 9,66 Euro pro Quadratmeter.
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