Reportage

Willkommen im Smart Home!

Die Waschmaschine kommuniziert mit der Photovoltaikanlage und diese wiederum mit der Ladestation für das E-Auto. Im fast 30 Jahre alten Haus von Günther Pongratz ist Schritt für Schritt die Zukunft eingezogen.

Foto: Christian Keglovits

Sein Smart Home steuert Günther Pongratz von seinem Wohnzimmer aus oder ganz einfach mit dem Handy.

 

Ein typisches Einfamilienhaus in Oberwart – von außen deutet nichts auf Hightech und smarte Technologie. Betritt man man das Wohnzimmer, wähnt man sich sogleich in der Kommandozentrale der Enterprise. Fast, denn vor den beiden überdimensionalen Flatscreens sitzt nicht Captain Kirk, um einen Klingonen-Angriff abzuwehren, sondern Günther Pongratz, der gerade mit einem Mausklick die Rollo runterlässt. Natürlich nur zu Demonstrationszwecken, denn im Beschattungsbetrieb schließen und öffnen sich die Rollläden abhängig von Sonnenstand, GPS-Position, Datum und Uhrzeit automatisch – smart eben.

Das Wohnzimmer ist neben dem Handy die Schaltzentrale im Smart Home von Günther Pongratz, einem gelernten Elektrotechniker, dem das Herz aufgeht, wenn er Gelegenheit hat, über seine technischen Lösungen zu sprechen. Hier paart sich Forscherdrang mit Kostenbewusstsein. Begonnen hat alles mit einem Ärgernis: Nur über eine Wochenschaltuhr konnte Pongratz seine Fußbodenheizung zwischen Komfort- auf Absenktemperatur umschalten – und ärgerte sich bei jedem Urlaub, wenn er vor der Entscheidung stand: Unnötig durchheizen oder in ein kaltes Haus zurückkehren – denn ein Fernzugriff war damals nicht möglich. Pongratz fand eine Verbesserung – eine Schaltbox mit SIM-Karte, die unabhängig von der Wochenschaltuhr die Temperaturumschaltung per Handy-SMS erlaubt – und er fand rasch Gefallen daran, dass es für Probleme dieser Art immer ausgefeiltere technische Lösungen gibt.

Sinnvoll investiert

Die Idee, aus seinem Haus ein Smart Home zu machen, hat sich endgültig durchgesetzt, als ihm neue private Lebensumstände – Frau und Kinder wohnen nicht mehr im Haus – dazu brachten, mit Wärme und Strom effizienter umzugehen, um so Geld zu sparen. „Ein Grad Temperaturunterschied reduziert die Heizkosten um sechs Prozent“, erläutert Pongratz. Das summiert sich. Da man aber für sein Erspartes auf der Bank auch nichts bekommt, entschied sich Pongratz dafür, zu investieren: In eine Photovoltaikanlage, was freilich Sinn macht, wenn man seinen Warmwasser- und Heizwärmebedarf mit Strom deckt. So viel wie möglich vom eigenen Strom zu verbrauchen, lautete von nun an die Devise.

Selbstredend, dass mittlerweile auch Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner mit Eigenstrom betrieben werden. Was an Strom im Haushalt nicht verbraucht wird, geht über eine Ladestation ins eigens angeschaffte Elektroauto. Und da der Eigennutzungsgrad im Sommer noch Luft nach oben hat, denkt er schon über die Anschaffung einer Klimaanlage nach.

Selbst die Frage, was er bei einem Blackout macht, bereitet Günther Pongratz kein Kopfzerbrechen. Bei einem Stromausfall verlässt er sich auf Althergebrachtes: ein kleines Aggregat (für die Kühlschränke), Kachelofen und Tischherd. Die kommunizieren zwar nicht miteinander, sind unter diesen Umständen dann aber die smarteste Lösung.


Smart Home
Das Smart Home von Günther Pongratz in Oberwart

Energiedaten Kontrolle
Auf zwei großen Bildschirmen kann der Oberwarter alle Energiedaten kontrollieren.
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