Lebenswert

Gesunder Genuss – Schokocreme mit Ingwer

– Vegan, glutenfrei, einfach in der Zubereitung

Foto: Karin Weingrill

Rezept

Zutaten
200 g Seidentofu
50 g dunkle Schokolade
20 g Mandelmus weiß
20 g Agavendicksaft
¼ TL gemahlene Vanille
Frischer Ingwer nach Geschmack

Topping:
150 g Skyr Soja
¼ TL gemahlene Vanille
10 g Agavendicksaft

Optional: Mandelmus weiß und Kakaonibs

Zubereitung
Schokolade im Wasserbad vorsichtig schmelzen. Frischen Ingwer fein reiben.

Seidentofu im Mixer zu einer cremigen Masse mixen. Mandelmus, Agavendicksaft, Vanille, den frischen Ingwer und die etwas abgekühlte, aber noch flüssige Schokolade zugeben und auf höchster Stufe cremig mixen.

Schokocreme in vier kleine Dessertgläser verteilen und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit das Soja-Skyr mit gemahlener Vanille und Agavendicksaft gut verrühren. Vanillecreme auf die Schokoladecreme aufteilen und mit etwas Mandelmus und den Kakaonibs toppen. Gekühlt genießen!

ENJOI!

www.enjoi.at


Karin Weingrill, MA
Expertin für vegane Ernährung

Naschen ohne schlechtes Gewissen – geht das?

Zucker macht dick, fördert Karies, fördert die Entstehung von Diabetes und ist in hohen Maßen genossen ungünstig für unsere Gesundheit. Jeder Mensch nimmt am Tag viel zu viel Zucker zu sich, etwa das Dreifache der empfohlenen Menge, und das macht mit der Zeit krank. Viele suchen deshalb nach gesünderen Alternativen, die kalorienarm und nicht kariogen sind und daneben einen niedrigen glykämischen Index besitzen. Wo aber finden wir diesen gesunden Zucker? Und gibt es ihn überhaupt?

Wir haben die Freiheit, unser Essen so viel zu süßen, wie wir wollen. Da uns die Vorliebe für einen süßlichen Geschmack sozusagen angeboren ist, neigen wir dazu, täglich zu viel Zucker zu uns zu nehmen. Dies geschieht bewusst in Form von Süßigkeiten und teilweise auch unbewusst vor allem mit Fast Food und Fertigprodukten. Der hohe Zuckerkonsum hat in unserer Gesellschaft dazu geführt, dass die sogenannten Zivilisationskrankheiten, wie krankhaftes Übergewicht (Adipositas), Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Fettstoffwechselstörungen, Störungen des Darmmikrobioms und Karies massiv im Ansteigen sind. Es handelt sich dabei also um eine Entwicklung, der man sich am besten so schnell wie möglich entgegenstellen sollte.

Was ist Zucker eigentlich und gibt es tatsächlich gesündere Zuckerarten?

Was bei uns umgangssprachlich als Haushaltszucker oder Kristallzucker bezeichnet wird, ist chemisch gesehen „Saccharose“. Dieser Zweifachzucker wird von Pflanzen gebildet, mittels der sogenannten Fotosynthese, wobei die Stars unter den zuckerbildenden Pflanzen das Zuckerrohr und die Zuckerrübe sind. Aus diesen beiden wird unser beliebter weißer Zucker hergestellt (= Rohrzucker bzw. Rübenzucker). Saccharose besteht aus den zwei Einzelbausteinen Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker). Wenn wir Saccharose verdauen, teilt ein Enzym sie in die beiden Einzelzucker – folglich gelangt Traubenzucker und Fruchtzucker in unseren Organismus. Es kommt zu einem raschen Blutzuckeranstieg, wir bekommen zwar schnell Energie (4,1 kcal pro Gramm), aber keinerlei weitere Nährstoffe.

Genau hier kommen vermeintlich „gesunde“ Zuckerarten ins Spiel, wobei man immer darauf achten sollte, ob alternative Süßungsmittel tatsächlich gesund sind. Der bekannte braune Zucker beispielsweise ist im Prinzip das Gleiche wie weißer Zucker. Bei ihm wurde in der Raffination nur auf den letzten Schritt, die Reinigung, verzichtet, weshalb er noch ein wenig Melasse enthält. Gesundheitlich bringt dies keine nennenswerten Vorteile und auch der Kaloriengehalt ist gleich wie bei weißem Zucker.

Alternative Süßungsmittel sind Agavendicksaft, Reissirup, Ahornsirup oder Melasse. Diese enthalten zum Teil noch kleine Mengen an wichtigen Nährstoffen und Mineralstoffen, wie z. B. Magnesium, Kalium, Eisen und Zink, haben allerdings meist denselben Kalorienwert wie Zucker. Vor allem Agavendicksaft und auch Ahornsirup enthalten einen hohen Fruchtzuckeranteil und sind daher bei einer Fruktoseintoleranz ungeeignet. Ein hoher Fruchtzuckerkonsum begünstigt darüber hinaus unter bestimmten Bedingungen die Fetteinlagerungen im Bauchraum, verstärkt eine Insulinresistenz, fördert die Entwicklung einer Fettleber und erhöht das Gichtrisiko. Reissirup hingegen kann aufgrund seiner Zusammensetzung als Alternative bei einer Fruktosemalabsorption eingesetzt werden.

Datteln, die vor allem im arabischen Raum gerne verwendet werden, können im getrockneten Zustand zu einem sehr süßen Mus zubereitet werden, welches wunderbar zum Süßen geeignet ist. Die enthaltenen Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine sprechen ebenfalls für die Dattelsüße, die aufgrund ihres Anbaus bevorzugt bio gekauft werden sollten.

Wer auf der Suche nach einer weiteren Alternative zum raffinierten Haushaltszucker ist, stößt mitunter auf Kokosblütenzucker. Optisch ähnelt er dem braunen Zucker und schmeckt angenehm nach Karamell. Zwar enthält er weitere Nährstoffe und Mineralstoffe, die Blutzuckerwirkung ist jedoch ähnlich wie die von Saccharose, weshalb man auch Kokosblütenzucker nur in Maßen genossen und beim Kauf zudem auf nachhaltigen Anbau geachtet werden sollte.

Man sieht also, es gibt neben unserem bekannten weißen Zucker viele Alternativen zum Süßen. Am Ende gilt aber: Welches Süßungsmittel man verwendet bleibt Geschmackssache, eine Frage der Ernährungsweise, des ökologischen Gewissens und auch eine Frage des Geldbeutels. Am besten für unsere Gesundheit ist jedoch, einfach auf ein Übermaß an Zucker zu verzichten. Wir alle lieben Süßes, aber weniger ist mehr und dies gilt besonders beim Naschen.


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