Familienstärkendes Tagesangebot SOS-Kinderdorf Oberwart feiert fünf Jahre

Familienstärkendes Tagesangebot SOS-Kinderdorf Oberwart besteht seit fünf Jahren. Das Burgenland setzt auf präventive Familienarbeit, um Krisen zu verhindern.

Nicole MÜHL / 14. September 2025

Bezirkshauptmann Oberwart WHR Mag. Peter Bubik, Pädagogische Leiterin Anita Bürger, SOS Kinderdorf mit Leiter Mag. Marek Zeliska und Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (v.l.)

Das Burgenland investiert seit Jahren gezielt in präventive Maßnahmen. Ziel ist es, Kinder in ihrem Lebensumfeld zu belassen, Eltern zu unterstützen und Familien Stabilität zu geben. „Mit dem familienstärkenden Angebot haben wir ein Modell etabliert, das Kindern ermöglicht, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben, Eltern stärkt und Familien wieder Halt gibt“, erklärte Soziallandesrat Leonhard Schneemann.
Er betonte, dass diese Arbeit ein wichtiger Teil des Netzes aus Kinder- und Jugendhilfe, Frühen Hilfen und Schulen sei. Das Land setze auf präventive Unterstützung, nicht nur auf Krisenintervention.

Der Landesrat führte weiter aus: „Wir bauen die Schulsozialarbeit konsequent aus – inzwischen an über 40 Schulen im Land – erweitern gleichzeitig Krisenintervention und Psychotherapieangebote für Kinder und Jugendliche und setzen mit der Eröffnung der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Neusiedl weitere wichtige Schritte für eine flächendeckende Versorgung.“
Schneemann kündigte an, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, die Vernetzung auszubauen und Familien im ganzen Land die notwendige Unterstützung zu bieten.

Erfolge in fünf Jahren SOS-Kinderdorf Oberwart

Aktuell betreut das familienstärkende Tagesangebot neun Kinder und Jugendliche aus sieben Familien. Viele konnten so vor einer Fremdunterbringung bewahrt werden. „Danke auch an dieser Stelle an das Land Burgenland, welches stetig einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung so wertvoller Betreuungsangebote leistet“, sagte SOS-Kinderdorfleiter Marek Zeliska.

Seit dem Start des Angebots wurden 37 Kinder und Jugendliche aus 32 Familien begleitet. Ziel ist es, ihnen Raum und Zeit zu geben, individuell zu lernen, zu kochen oder zu spielen. So können sie eine stabile Tagesstruktur erleben, auch wenn sie aus verschiedenen Gründen keinen herkömmlichen Hort besuchen können.

Zeliska betonte: „In Österreich wachsen über 13.000 Kinder nicht zu Hause auf, sondern in einer Betreuungseinrichtung, wie unter anderem SOS-Kinderdorf. Dabei könnte es vielen Kindern erspart bleiben, fernab ihrer Familie in einer Fremdunterbringung groß zu werden.“

Eine weitere Herausforderung sind Kinder, die von der Schule suspendiert werden. „Schüler und Schülerinnen, die durch Verhaltensauffälligkeit ausgeschlossen werden, also vom Unterricht, dem Hort, der Gemeinschaft. Auch sie verschwinden sozusagen vom Radar. Niemand weiß so recht, was Zuhause passiert, wie es ihnen geht, was sie machen.“

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