Steiermark: Straßenmeistereien nun mit Chiplesegeräten ausgestattet

Die steirischen Straßenmeistereien (STED) werden künftig mit Chiplesegeräten ausgerüstet, um Tierbesitzer im Falle eines verunfallten Haustieres schneller informieren zu können. Ist ein aufgefundenes, totes oder entlaufenes Tier gechippt und in einer Datenbank gemeldet, werden die Halter benachrichtigt.

Nicole MÜHL / 5. August 2025

Helmut Erblehner (Straßenmeisterei Graz Nord), Christina Pusnik, Alexander Tritthart, LR Claudia Holzer, Landeshauptmann Mario Kunasek, STED-Chef Franz Zenz, Christian Pusnik und Franz Affenberger von der Meisterei Graz Nord (v.l.).

Ausgangspunkt dieser Initiative war eine E-Mail von Christina und Christian Pusnik, Betreiber des Tierkrematoriums Lebring, an Landeshauptmann Mario Kunasek. Darin schilderten sie, dass Straßenmeistereien regelmäßig verendete Haustiere von Straßen bergen, diese vorschriftsgemäß entsorgen – die Besitzer jedoch oft nie vom Schicksal ihres Tieres erfahren. „Könnte man die Meistereien nicht mit Chiplesegeräten ausrüsten?“, fragten die Pusniks.

Kunasek griff den Vorschlag auf und suchte gemeinsam mit Verkehrslandesrätin Claudia Holzer nach einer Lösung. „Ob Hund oder Katze – Haustiere sind Familienmitglieder. Wenn sie verschwinden, ist diese quälende Ungewissheit über ihren Verbleib eine massive psychische Belastung für die ganze Familie. Umso mehr freut es mich, dass die rund 100 Partie- und Streckendienstbusse in den 25 steirischen Straßenmeistereien nun mit Chiplesegeräten ausgestattet werden und wir damit im Landesstraßenbereich in Österreich Vorreiter sind“, so Kunasek.

Laut Holzer werden die Chipnummern verunglückter Tiere künftig direkt an die Zentrale gemeldet. Dort prüft man über die internationale Tierkennzeichnungsdatenbank ANIMALDATA, ob das Tier registriert ist. Falls ja, werden die Besitzer informiert.

Eine Rückgabe der Tierkörper an die Halter ist jedoch aus hygienischen und organisatorischen Gründen nicht möglich, betont Franz Zenz, Leiter des Straßenerhaltungsdienstes. Die Kadaver werden wie bisher bei Tierkörpersammelstellen abgegeben.

Jährlich finden STED-Mitarbeiter rund 300 Katzen, die im Straßenverkehr verunglückt sind. Hunde sind deutlich seltener betroffen. „Wenn wir Tierbesitzer über den Fund informieren, haben sie Gewissheit und Seelenfrieden. Und vielleicht können wir mit der Aktion zum Chipsetzen und Registrieren animieren“, so das Ehepaar Pusnik.

Alexander Tritthart, Geschäftsführer von ANIMALDATA Österreich, ergänzt: „In unserer Datenbank sind österreichweit rund 1,3 Millionen Tiere registriert, davon etwa 35 Prozent Katzen. Aber auch Schildkröten, Papageien oder Alpakas sind gemeldet.“

Die Kosten von rund 24.000 Euro für die Anschaffung der Geräte werden gemeinsam vom Tierkrematorium Lebring, ANIMALDATA und dem Straßenerhaltungsdienst getragen.

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