Nicole MÜHL / 15. August 2025
© Lebenshilfe Hartbrg
Als gewählte Selbstvertreterin bzw. Selbstvertreter nehmen Helga Schneeberger (links vorne) und Patrick Jandl (rechts hinten) auch an den Treffen auf Landesebene teil.
Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Selbstvertretung innerhalb der Lebenshilfe Steiermark. Sie versteht sich als Stimme für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Auch in der Lebenshilfe Hartberg wird diese Arbeit konsequent fortgeführt. Helga Schneeberger von der Tageswerkstätte Vorau und Patrick Jandl vom Integrationszentrum Neudau engagieren sich, unterstützt von Eva Schwarz und Manuela Fenz, für inklusive Strukturen und mehr Mitsprachemöglichkeiten.
Themen von Bildung bis Barrierefreiheit
„Wir sagen, was für uns wichtig ist. Wir sprechen für uns selbst. Das ist gut und wichtig“, sagt Helga Schneeberger. Gemeinsam mit Patrick Jandl nimmt sie regelmäßig an Landeskonferenzen teil. Dort tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus allen steirischen Mitgliedsorganisationen der Lebenshilfe aus.
Die Themen dieser Treffen reichen von inklusiver Bildung bis zu barrierefreiem Wohnen. „Besonders wichtig ist uns, dass niemand ausgeschlossen wird und alle die gleichen Rechte und Chancen haben“, betont Patrick Jandl.
Die Lebenshilfe Steiermark ist mit zehn Mitgliedsorganisationen die größte Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen in der Steiermark. Ein zentrales Element ist die Selbstvertretung. Sie zeigt, wie Menschen mit Behinderung als Expertinnen und Experten in eigener Sache auftreten und gesellschaftliche Prozesse mitgestalten. „Wir treten auch in der Öffentlichkeit auf, in Politik oder Medien, um unsere Anliegen zu vertreten“, erklärt Helga Schneeberger. Die Anliegen werden oft durch Umfragen ermittelt, um Sichtweisen, Bedürfnisse und Wünsche gezielt einbringen zu können.
Vernetzung, Projekte und direkte Information
Die Selbstvertretung der Lebenshilfe Steiermark arbeitet nicht nur regional, sondern auch national und international. „Wir Mitglieder von der Selbstvertretung vernetzen uns, tauschen Informationen aus, besprechen und bearbeiten verschiedene Themen. Wir beschäftigen uns mit Themen wie Inklusion, Barrierefreiheit, Bewusstseinsbildung und selbstbestimmtes Leben“, sagt Helga Schneeberger.
Die Selbstvertreter:innen sind an internen und externen Projekten beteiligt. Dazu zählen die Einführung unterstützter Kommunikation innerhalb der Lebenshilfe oder die Mitarbeit am Online-Zeitungsprojekt „mitmir“ der FH Johanneum Graz. Ziel ist stets, Barrieren abzubauen und die gesellschaftliche Inklusion zu fördern. Patrick Jandl formuliert es so: „Ich setze mich als Selbstvertreter ein, weil mir sichtbar machen und sichtbar sein wichtig ist.“
In der Lebenshilfe Hartberg sorgen Schneeberger und Jandl dafür, dass alle Beschäftigten über aktuelle Entwicklungen informiert werden. Monatliche Vernetzungstreffen mit Interessensvertreter:innen der Standorte sind dafür zentral. Zusätzlich dient das Kompetenznetzwerk Mitsprache als Plattform für Austausch.
Über diesen Weg werden auch Informationen weitergegeben, die direkte Auswirkungen auf Einzelne haben – etwa nach Gesprächen mit der Abteilung 11 für Soziales, Arbeit und Integration des Landes Steiermark. So erfahren alle Dienstleistungsnutzer:innen zeitnah, welche gesetzlichen Änderungen es beispielsweise bei Kurzzeitunterbringung oder persönlichem Budget gibt.

Helga Schneeberger und Patrick Jandl vertreten die Anliegen und Forderungen von Menschen mit Behinderung.
Foto: Lebenshilfe Hartberg

Bei der Selbstvertretungstätigkeit gibt es für Helga Schneeberger (links) und ihren Kollegen Unterstützung von Eva Schwarz (rechts).
Foto: Lebenshilfe Hartberg

Patrick Jandl ist im Integrationszentrum Neudau der Lebenshilfe Hartberg tätig.
Foto: Lebenshilfe Hartberg
Schreiben Sie einen Kommentar