Land Steiermark präsentiert „Sport- und Bewegungsstrategie 2040“

Im Mittelpunkt der steirischen „Sport- und Bewegungsstrategie 2040“ stehen Kinder und Jugendliche, doch auch Gesundheit, Vereine, Spitzensport und Infrastruktur sind Teil der neuen Ausrichtung.

Nicole MATSCH / 22. August 2025

Landeshauptmann Mario Kunasek präsentierte gemeinsam mit Landesrat Karlheinz Kornhäusl sowie Christian Purrer (ASVÖ-Präsident), Gerhard Widmann (ASKÖ-Präsident), Stefan Herker(SPORTUNION-Präsident) und Wolfgang Bartosch (Vertreter der Sportfachverbände) die Sport- und Bewegungsstrategie 2040.

Am Donnerstag, 21. August 2025, präsentierte das Land Steiermark im Landessportzentrum die neue „Sport- und Bewegungsstrategie 2040“. Sport wird darin als umfassender gesellschaftlicher Bereich beschrieben, der Gesundheit, Bildung, Integration und Inklusion einschließt und zugleich Leistungen von Sportlerinnen und Sportlern würdigt.

Kinder und Jugendliche im Fokus

Landeshauptmann Mario Kunasek betonte in seiner Funktion als Sportreferent die Weiterentwicklung der Steiermark als Sportland. „Mit der vorliegenden Sport- und Bewegungsstrategie 2040 setzen wir einen Meilenstein in der steirischen Sportlandschaft. Die Erfolge der Vergangenheit dienen als Ansporn, noch mehr Menschen für Bewegung zu begeistern. Unser Fokus liegt in den kommenden Jahren auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Gerade als Vater eines Sohnes ist es mir ein großes Anliegen, die Jugend für den Sport zu begeistern. Wir sind und bleiben aus Überzeugung Partner für den steirischen Sport, den wir auch zukünftig und in Zeiten knapper Budgets zielgerichtet fördern werden.”

Landesrat Karlheinz Kornhäusl erklärte: „Die neue Sportstrategie, die ich noch als Sportreferent in Auftrag geben durfte, ist kein Endpunkt, sondern ein Startschuss für die nächsten 15 Jahre. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass immer mehr Steirerinnen und Steirer in Bewegung kommen – von den Jüngsten bis zu den Älteren, im Breitensport und im Spitzensport. Denn Sport ist nicht nur Freizeit. Wir decken damit unter anderem auch die Bereiche Gesundheit, Gemeinschaft, Integration sowie Leistungsbereitschaft ab. Wenn wir diesen Weg gemeinsam mit unseren Vereinen und Verbänden gehen, wird die Steiermark auch in Zukunft ein erfolgreiches, gesundes und starkes Sportland sein.”

Schwerpunkte der „Sport- und Bewegungsstrategie 2040“

Die Strategie definiert sechs Handlungsfelder: Kinder- und Jugendsport, Fitness- und Gesundheitssport, Vereins- und Verbandswesen, Nachwuchsleistungssport, Infrastruktur und Sportveranstaltungen.

Kinder- und Jugendsport
Kinder und Jugendliche sollen mehr tägliche Bewegungszeit erhalten. Programme in Elementarpädagogik und Volksschulen sollen mit Grundsportarten und Sportarten-Rotation ergänzt werden. Bezugspersonen wie Eltern, Schulen und Vereine werden stärker eingebunden. Schutz- und Präventionsmaßnahmen im Kinder- und Jugendsport sollen ausgebaut werden.

Fitness- und Gesundheitssport
Das Ziel ist eine Bewegungskultur für alle Altersgruppen. Sport soll präventiv Gesundheit fördern und die Lebensqualität steigern. Angebote müssen leistbar und alltagsnah sein. Die Steiermark will bis 2040 die Bewegungsaktivität der gesamten Bevölkerung erhöhen. Zusätzlich sind Sport-, Gesundheits- und Bildungsgipfel geplant.

Sportvereins- und Verbandswesen
Die rund 2.600 Vereine sollen in ihrer Entwicklung zu modernen Begegnungszentren unterstützt werden. Schwerpunkte sind Ehrenamt, Kooperationen zwischen Vereinen und die Entwicklung großer Vereine, die ein breites Sportangebot bieten. Pilotprojekte wie „Verein der Zukunft“ sollen neue Modelle erproben.

Nachwuchsleistungssport und Spitzensport
Der Fokus liegt auf fairen Leistungen, Förderung von Nachwuchs und Professionalisierung der Trainer. Landesleistungszentren und Akademien sollen gestärkt und wissenschaftlich unterstützt werden. Ziel ist mehr Erfolg im Spitzensport durch Qualitätsoffensiven, technologische Innovationen und enge Zusammenarbeit von Sport, Wissenschaft und Ausbildung.

Sportinfrastruktur
Bestehende Sportstätten sollen polysportiv genutzt und modernisiert werden. Neubauten sollen barrierefrei, nachhaltig und ganzjährig nutzbar sein. Jede Region soll bis 2040 über mindestens eine polysportive Sportstätte verfügen. Ein Sportstätten-Infrastrukturplan und ein einheitliches Online-Reservierungssystem werden vorbereitet.

Vereine, Ehrenamt und Infrastruktur

ASVÖ-Präsident Christian Purrer betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Verbänden und Politik. „Die Tatsache, dass in der Steiermark die drei Dachverbände, die Fachverbände und die Politik an einem Strang ziehen, stimmt mich zuversichtlich. Die Umsetzung der vorliegenden Strategie ist auf jeden Fall eine nachhaltige Investition in die Zukunft im Sinne der Gesundheit. Studien belegen, dass Österreich mehr als eine Milliarde Euro im Gesundheits- und Pflegesystem einsparen würde, wenn wir die Menschen in Bewegung bringen.”

Anschließend verwies SPORTUNION-Präsident Stefan Herker auf die frühe Förderung von Bewegung. „Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang und dieser muss von den Bezugspersonen – Eltern, Großeltern, Betreuungspersonen in der Elementarpädagogik oder Schulen – vollumfänglich gefördert werden. Jedem Kind wird ein sportliches Potenzial in die Wiege gelegt. Es liegt an uns, diese Potenziale zu wecken und insbesondere schon in jungen Jahren zu fördern.”

ASKÖ-Präsident Gerhard Widmann rückte die Rolle der Vereine in den Vordergrund. „Mit mehr als 2.600 Vereinen ist die Steiermark unbestritten ein Sportvereinsland. Mehr als 95 Prozent werden von ehrenamtlichen Funktionären geleitet, die die tragende Säule jedes Vereins sind. Die Förderung und die Entwicklung ehrenamtlich Engagierter kann dabei als Schlüssel für die Sportentwicklung der nächsten Jahre gesehen werden.“

Schließlich sprach Wolfgang Bartosch für die Sportfachverbände. Er unterstrich die gute Ausgangslage, sah aber auch Handlungsbedarf. „Mit 55 Fachverbänden ist die Steiermark gut aufgestellt. Zwölf Landesleistungszentren und acht Akademien sind auch eine gute Basis für zukünftige Erfolge im Spitzensport. Eine Qualitätsoffensive ist freilich auch in diesem Bereich absolut notwendig. Ein großes Augenmerk wird auf die Verbesserung der Trainerqualität sowie auf die Verfügbarkeit und Leistbarkeit von Sportinfrastruktur gelegt.“

Fakten zum Sportland Steiermark

ca. 380.000 Mitglieder in den drei Dachverbänden
ca. 70.000 Ehrenamtliche im Sportbereich
ca. 2.600 aktive Vereine
ca. 2.300 Vereine in den drei Dachverbänden
55 Fachverbände, 12 Landesleistungszentren, 8 Akademien

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert