UNGER STEEL Gunners: Wie Oberwart Basketballgeschichte schreibt

Wenn in der Oberwarter Sporthalle die Lichter angehen und die Fans minutenlang jubeln, wird sichtbar, was für Außenstehende fast unglaublich klingt: Ein Verein aus einer Kleinstadt spielt seit Jahren in Österreichs Top Basketballliga vorne mit – und wurde zuletzt zweimal in Serie österreichischer Basketballmeister. Für Thomas Linzer, Geschäftsführer der UNGER STEEL Gunners Oberwart, ist das keine Selbstverständlichkeit: „Wir sind die kleinste Stadt in der Superliga. Dass wir zwei Mal in Folge Meister geworden sind, ist außergewöhnlich. Solche Erfolge darf man nicht einfach als gegeben hinnehmen.“

Chiara PIELER / 24. August 2025

Die Unger Steel Gunners Oberwart feiern im Juni 2025 zum zweiten Mal in Folge den Gewinn der win2day Basketball Superliga und krönen sich damit erneut zum Meister.

Die DNA des Erfolgs

Der sportliche Ehrgeiz gehört zu den Gunners wie das Dribbeln zum Basketball. „Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Das ist in unserer DNA verankert“, sagt Linzer. Doch er betont auch die notwendige Demut: „Wir wären auch dann sehr gut, wenn wir nicht Meister werden. Erster zu sein ist nicht der Normalzustand – sondern eine Sensation.“

Tatsächlich ist die Basis des Erfolgs ein sorgfältig aufgebautes Fundament. Nicht die Legionäre allein entscheiden über Titel, sondern die heimischen Spieler. „In den letzten zehn Jahren hat fast immer das Team gewonnen, das das stärkste Österreicher-Paket hatte. Darum setzen wir stark auf Ausbildung und Kontinuität.“

Identität für eine Region

Die Gunners sind weit mehr als ein Basketballklub. In einer Stadt wie Oberwart, abseits der Ballungsräume, zählt die Identifikation: „Es wäre falsch, mit acht Legionären aufzulaufen. Die Menschen wollen Gesichter, mit denen sie sich identifizieren können.“ Spieler wie Sebastian Käferle oder Edi Patekar, die seit Jahren im Verein sind, prägen dieses Bild. „Das macht uns aus: Ein gewachsenes Kollektiv, das über viele Jahre Bestand hat. Darauf baut unsere Community.“

Nachwuchs und Zukunftspläne

Über 150 Kinder trainieren bereits im Nachwuchsprogramm – Tendenz steigend. Doch die Hallenkapazitäten sind längst ausgereizt. Vor allem die Mädchenarbeit könnte sich nur entwickeln, wenn die Sporthalle generalsaniert und erweitert wird. „Allein um eine Damenschiene aufzubauen, bräuchten wir 15 bis 20 zusätzliche Trainingseinheiten pro Woche“, erklärt Linzer.

Langfristig denkt der Verein größer: eine Basketballakademie für das ganze Burgenland. „Der Fußball hat eine Akademie, Tennis auch – Basketball hätte sich das längst verdient. Aber es soll keine Akademie Oberwart sein, sondern eine Akademie Burgenland, die vernetzt arbeitet.“

Infrastruktur als Schlüssel

Derzeit gleicht die Heimhalle eher einem adaptierten Turnsaal. „Man sieht bei TV-Übertragungen noch Sprossenwände. Das passt nicht mehr zum Profisport“, sagt Linzer. Eine Generalsanierung ist daher dringend notwendig: „Wir brauchen eine Arena, die auch Entertainment bietet – Lichtshows, Beschallung, moderne Standards.“

Die UNGER STEEL Gunners sind heute der erfolgreichste Ballsportverein des Burgenlandes. Vier Meistertitel sprechen für sich. Für Linzer ist das Verpflichtung und Motivation zugleich: „Es ist außergewöhnlich, was wir hier geschaffen haben. Aber wir dürfen nie vergessen, dass es auf Demut, harte Arbeit und Gemeinschaft ankommt.“

Tipp

Wer das neue Team live sehen will, hat bald dazu Gelegenheit: Am 30. August, 17:00 Uhr steigt ein Testspiel gegen Zalaegerszeg in Oberwart, am 3. September, 19:00 folgt die Begegnung gegen FALCO Szombathely. „Da können sich die Fans selbst ein Bild machen, wohin die Reise geht“, sagt Linzer mit einem Lächeln.
Alle weiteren Infos und Spieltermine unter: www.gunners.at

Mann im Anzug mit Brille vor schwarzem Hintergrund, verschränkte Arme, selbstbewusste Haltung.
©zVg Thomas Linzer

Gunners-Geschäftsführer Thomas Linzer ist besonders in der spielfreien Zeit gefordert – von Kaderplanung über Spielerwechsel bis hin zur Vorbereitung der neuen Saison.

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