Verkehrsaufkommen vor Schulen: ARBÖ rät von „Elterntaxis“ ab

Mit dem Schulstart am 1. September kommt es vor zahlreichen Schulen im Burgenland und darüber hinaus wieder zu erhöhtem Verkehrsaufkommen. Besonders in den Minuten vor Unterrichtsbeginn – häufig rund um acht Uhr – beobachten Behörden und Interessenvertretungen Staus, Parken in zweiter Reihe oder in Halteverbotszonen sowie riskante Wendemanöver im Bereich von Schulgebäuden und Bushaltestellen.

Nicole MÜHL / 3. September 2025

Der ARBÖ appelliert an Eltern, mit Kindern den Schulweg zu trainieren und sie diesen eigenständig – sofern es die Situation zulässt – zurücklegen zu lassen.

Der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) warnt vor sogenannten „Elterntaxis“. Viele Eltern möchten ihre Kinder aus Sicherheitsgründen mit dem Auto direkt bis vor das Schultor bringen. Nach Einschätzung des ARBÖ kann diese Praxis jedoch selbst zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende und auch für die Kinder führen.

Martin Heissenberger, Landesdirektor des ARBÖ im Burgenland, verweist auf mögliche Alternativen: Kinder sollten – sofern es die Situation zulässt – den Schulweg selbstständig zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Scooter zurücklegen. Dies fördere nicht nur die Eigenständigkeit, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein im Straßenverkehr. Bereits ab der ersten Klasse Volksschule sei es sinnvoll, dass Kinder ihren Schulweg selbstständig bewältigen, wenn dieser sicher und zuvor gemeinsam eingeübt wurde.

Als weitere Möglichkeit nennt der ARBÖ den sogenannten „Pedi-Bus“. Dabei treffen sich Kinder an festgelegten Punkten und gehen in Gruppen, begleitet von Erwachsenen, gemeinsam zur Schule. Dieses Modell biete laut Heissenberger mehrere Vorteile: Es stärke die sozialen Kontakte, erhöhe die Bewegung im Alltag und entlaste gleichzeitig die Eltern vom täglichen Fahrdienst.

Für Regionen, in denen lange Schulwege oder fehlende öffentliche Verkehrsanbindungen das eigenständige Gehen oder Radfahren erschweren – etwa in ländlichen Gebieten oder Streusiedlungen – schlägt der ARBÖ die Einrichtung von speziellen Bring- und Holbereichen vor. Dadurch könne ein geordnetes An- und Abfahren gewährleistet und die Verkehrssituation rund um Schulen sicherer gestaltet werden.

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