Koordiniertes Vorgehen gegen Rebzikade im Burgenland

Die Amerikanische Rebzikade breitet sich in den Weingärten des Burgenlands zunehmend aus. Sie überträgt die gefährliche Rebenkrankheit Flavescence dorée. Das Land, die Landwirtschaftskammer Burgenland, die Bezirkshauptmannschaften und der Pflanzenschutzdienst setzen daher auf enge Zusammenarbeit, um die weitere Ausbreitung einzudämmen und die Rebstöcke zu schützen.

Nicole MÜHL / 30. September 2025

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Christoph Wachter (Winzer) und Rainer Stubits (Winzer) beim Lokalaugenschein am Eisenberg

Maßnahmen gegen die Rebzikade

Da eine direkte Bekämpfung des Erregers nicht möglich ist, konzentrieren sich die Maßnahmen auf den Überträger. Infizierte Reben werden entfernt, und Winzer:innen erhalten Unterstützung durch Schulungen und Beratungen. „Wir nehmen die aktuelle Situation sehr ernst und setzen auf ein abgestimmtes, entschlossenes Vorgehen aller relevanten Stellen im Land“, betonen Landeshauptmann-Stellvertreterin und Landwirtschaftslandesrätin Anja Haider-Wallner sowie Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich.

Seit dem ersten Nachweis der Rebzikade 2004 und dem Auftreten von Flavescence dorée 2009 in der Südoststeiermark wird die Krankheit laufend überwacht. Im Burgenland wurde sie erstmals 2015 durch Labortests bestätigt. Seither dokumentieren Fachleute Verdachtsfälle und entfernen befallene Rebstöcke konsequent.

Sofortmaßnahmen in betroffenen Regionen

In Regionen wie Csaterberg, Eisenberg, Winten, Gaas, Heiligenkreuz, Eltendorf, Lutzmannsburg und Deutschkreutz laufen derzeit intensive Sofortmaßnahmen. Dazu zählen Begehungen, Sichtkontrollen, Beratungen und ein Monitoring mit Gelbtafeln. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen eine Ausbreitung der Krankheit verhindern und die burgenländischen Reben schützen. Das kann nur mit einem gemeinsamen, lückenlosen Vorgehen gelingen“, erklärt Haider-Wallner.

Auch Berlakovich betont die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Wir wollen, dass die Winzerinnen und Winzer ihre Weingärten und somit ihre Existenzgrundlage nicht verlieren. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit dem Land und den Behörden entschlossen daran, diese und andere Schädlinge und Krankheiten einzudämmen und zu bekämpfen.“

Früherkennung ist entscheidend

Für Winzer:innen ist die rasche Erkennung von Symptomen zentral. Bei Rotweinsorten verfärben sich die Blätter leuchtend rot, bei Weißweinsorten vergilben sie stark und rollen sich nach unten. Ein Abgleich mit dem offiziellen Symptomkatalog erleichtert die Bestimmung. „Wir appellieren an alle Weinbäuerinnen und Weinbauern, ihre Weingärten regelmäßig auf Symptome zu kontrollieren. Nur durch frühe Erkennung und rasches Handeln können wir die Krankheit eindämmen“, unterstreichen Haider-Wallner und Berlakovich.

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