Nicole MATSCH / 2. Oktober 2025
© Wirtschaftsagentur Burgenland
v. li.: Michael Gerbavsits (Geschäftsführer Wirtschaftsagentur Burgenland), Anja Haider-Wallner (Landeshauptmann-Stvin.), Marcus Keding Geschäftsführer Forschung Burgenland), Markus Puchegger (Projektleiter Forschung Burgenland) , Leonhard Schneemann (Forschungs-Landesrat), Andreas Wirth (Wirtschaftskammer-Präsident)
Preisverleihung in Oslip
Am 30. September 2025 wurde im Csello in Oslip der 31. Innovationspreis durch die Wirtschaftsagentur Burgenland vergeben. Die Fachjury wählte das Projekt „Pilothafte Forschungsanlage zur Einbindung von grüner Wasserstoffproduktion in die Sektorkopplungsanlage Neusiedl am See“ der Forschung Burgenland zum Sieger in der Kategorie Forschungseinrichtungen.
Forschung für ein klimaneutrales Energiesystem
Die Forschung Burgenland beschäftigt sich seit Jahren mit der Integration wetterabhängiger Energieerzeugung in technische, wirtschaftliche und soziale Systeme. Ziel ist es, erneuerbare Energien effizient zu nutzen und fossile Brennstoffe zu ersetzen. Mit der Erweiterung der bestehenden Sektorkopplungsanlage in Neusiedl am See wird nun auch grüne Wasserstoffproduktion eingebunden.
Die Pilotanlage ermöglicht nicht nur die Erzeugung, Speicherung und Rückverstromung von Wasserstoff, sondern nutzt zusätzlich die entstehende Abwärme für die Wärmepumpenanlage. Damit entsteht ein in Österreich einzigartiges Beispiel für sektorübergreifende Nutzung erneuerbarer Energie. Projektleiter Markus Puchegger erklärt: „Mit dieser Forschungsanlage schaffen wir die Möglichkeit, erneuerbare Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom nachhaltig zu nutzen und in Form von Wasserstoff für längere Zeiträume verfügbar zu machen. Das ist ein zentraler Baustein für ein vollständig dekarbonisiertes Energiesystem.“
Ein europaweit einzigartiges Projekt
Im Vergleich zu anderen Wasserstoffprojekten in Laborumgebungen ist die Pilotanlage in Neusiedl direkt mit realer Energieinfrastruktur verknüpft. Sie bindet Wind- und Hybridparks, ein Heizwerk sowie eine Wärmepumpenanlage ein. Damit setzt die Forschung Burgenland ein europaweit beachtetes Beispiel. Geschäftsführer Marcus Keding betont: „Unsere Anlage ist die erste ihrer Art in Österreich: Sie wurde als vollintegrierte Erweiterung der bestehenden Power-to-Heat-Anlage umgesetzt und direkt mit realer Energieinfrastruktur verbunden. Damit schaffen wir nicht nur eine Plattform für laufende und künftige Forschungsprojekte, sondern nutzen erneuerbaren Strom, um grünen Wasserstoff zu erzeugen, zu speichern und wieder in Strom umzuwandeln – und verwerten gleichzeitig auch die entstehende Abwärme. Das macht dieses Projekt wirklich einzigartig.“
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