Gesamtbeirat für Gewaltprävention legt Zwischenbericht vor

Die steirische Landesregierung präsentierte erste Maßnahmen des Gesamtbeirates für Gewaltprävention. Nach dem Amoklauf am BORG Dreierschützengasse im Juni wurden Clustergruppen eingesetzt, die konkrete Vorschläge zur Verbesserung von Sicherheit und Prävention in Schulen erarbeiteten.

Nicole MATSCH / 2. Oktober 2025

Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom, Landeshauptmann Mario Kunasek und Landesrat Stefan Hermann (v.l.) im Rahmen der Pressekonferenz zur Gewaltprävention.

Erste Schritte nach dem Amoklauf

Der Gesamtbeirat für Gewaltprävention in der Steiermark wurde nach dem tragischen Vorfall am 10. Juni 2025 eingerichtet. Unter der Leitung von Bildungslandesrat Stefan Hermann tagten über die Sommermonate fünf Clustergruppen mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen ein möglichst sicheres und gewaltfreies Aufwachsen sowie einen geschützten Schulbesuch zu ermöglichen.

Landeshauptmann Mario Kunasek, Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom und Landesrat Stefan Hermann stellten die ersten Maßnahmen in Graz vor. Dazu gehören die Überarbeitung von Notfallkonzepten an Schulen und die Erstellung von Gebäudebeschreibungen zur besseren Orientierung für Einsatzkräfte. Außerdem wird eine Koordinierungs- und Clearingstelle auf Landesebene geschaffen, um außerschulische Jugendarbeit sichtbarer zu machen und ihre Qualität zu überprüfen.

Fokus auf Elternarbeit und digitale Medien

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Elternarbeit. Im Umgang mit digitalen Medien setzt die Landesregierung künftig auf eine intensivere Einbindung der Eltern. So sollen etwa digitale Endgeräte für den Schulgebrauch künftig nur mehr im Rahmen eines Elternabends an die Eltern ausgegeben werden, um eine Sensibilisierung im Umgang mit digitalen Medien zu erreichen. Zudem fordert die Landesregierung, dass verbindliche Elterninformationen zur altersgerechten Mediennutzung in den Eltern-Kind-Pass aufgenommen werden.

Mit dem „Familiennavi“ wird eine digitale Plattform geschaffen, die bestehende Angebote für Familien übersichtlicher darstellt und die Vernetzung zwischen den beteiligten Stellen verbessert. Darüber hinaus erarbeitet der Beirat eine Elternstrategie, die auch jene erreicht, die bisher vom Beratungsangebot nicht angesprochen wurden.

Weitere Maßnahmen in Vorbereitung

Neben den ersten umgesetzten Schritten will die Steiermark beim Bund die Einrichtung spezialisierter Kleingruppen-Klassen für schwer beschulbare Kinder einfordern. Der Gesamtbeirat bleibt als Gremium bestehen und überprüft künftig regelmäßig die Wirkung der beschlossenen Maßnahmen.

„Die Gewaltprävention ist für uns kein Lippenbekenntnis, sondern eine zentrale Aufgabe dieser Landesregierung“, betont Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom. Auch Bildungslandesrat Stefan Hermann zeigt sich zuversichtlich, dass die erarbeiteten Vorschläge ein wichtiger Schritt für wirksame Präventionsarbeit in der Steiermark seien.

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