Nicole MÜHL / 9. Oktober 2025
© Lebenshilfe Hartberg
Obfrau Heidrun Notbauer mit Selbstvertreterin Helga Schneeberger, Mag.a Dr.in Elke Lujansky-Lammer (Präsidentin der Lebenshilfe Steiermark), Thomas Lerch und dessen Unterstützer Anton Allmer (v. l.)
Bereits im ersten Halbjahr hatte die Lebenshilfe Hartberg mit einem Dankgottesdienst in Vorau und einem Tag der offenen Türen an allen vier Standorten in Pöllau, Vorau, St. Johann/Haide und Neudau das Jubiläumsjahr gefeiert. Beim abschließenden Fest in Neudau sorgten die Teams aller Tageswerkstätten für einen gelungenen Ausklang.
Rückblick auf 40 Jahre Lebenshilfe Hartberg
Zum Auftakt des Festakts führte Moderator Alfred Mayer, langjähriger journalistischer Wegbegleiter des Vereins, die Gäste auf eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte Lebenshilfe Hartberg. 1985 gründeten Eltern von Kindern mit Behinderung im Bezirk Hartberg die „Lebenshilfe Steiermark – Sektion Hartberg“. Gründungsobmann Herbert Felberbauer erinnerte sich an die Anfänge und erzählte, wie aus einer provisorischen Betreuungseinrichtung in Hartberg die erste Tageswerkstätte in Pöllau entstand.
„Heute bin ich selbst überrascht, was daraus geworden ist“, sagte Felberbauer mit Blick auf die gewachsene Struktur mit vier Standorten und mobilen Diensten. Er ermutigte die jüngere Generation, sich weiterhin aktiv in die Vereinsarbeit einzubringen.
Vom „Staudenacker“ zum Integrationszentrum
Bezirkshauptmann a. D. Max Wiesenhofer blickte auf die Aufbaujahre zurück und berichtete über die Entstehung des Standorts Neudau – einst auf einem „Staudenacker“. Gemeinsam mit Bürgermeister:innen und Unterstützer:innen wurde dort im Laufe der Jahre das Integrationszentrum mit zwei Wohnhäusern errichtet. Es steht sinnbildlich für das Motto der Lebenshilfe: „Leben wie andere auch.“
Heute bietet die Lebenshilfe Hartberg neben den Werkstätten auch mobile Assistenz für Menschen mit Behinderung in Pflegeeinrichtungen an – ein Angebot, das laufend erweitert wird.
Trialog als zentrales Prinzip
Obfrau Heidrun Notbauer betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung des Trialogs – den Austausch zwischen Menschen mit Behinderung, ihren Angehörigen und den Mitarbeiter:innen der Lebenshilfe. „Die Angehörigen waren immer aktiv dabei“, sagte Notbauer dankbar. Die Vorstandsmitglieder würdigten wiederum ihr langjähriges Engagement und bezeichneten sie als „personifizierte Lebenshilfe Hartberg“.
Auch die Präsidentin der Lebenshilfe Steiermark, Mag.a Dr.in Elke Lujansky Lammer, sprach von einem klaren Auftrag: „Inklusion ist keine Gnade oder Nettigkeit, sondern ein Rechtsanspruch.“ Sie rief dazu auf, aus den Erfahrungen der vergangenen 40 Jahre Kraft für die Zukunft zu schöpfen.
Dank und Musik als Abschluss
Im Rahmen des Festakts ehrte die Lebenshilfe Hartberg prägende Persönlichkeiten des Vereins. Der Künstler Thomas Lerch gestaltete gemeinsam mit seinen Kolleg:innen aus der Keramikwerkstatt „Form-Bar“ Dankeskugeln, die symbolisch für Zusammenhalt und Inklusion stehen. „Inklusion heißt, wir sollen alle zusammenhalten“, brachte Lerch den Gedanken auf den Punkt.
Das Jubiläumsfest endete mit einem umjubelten Konzert der „Edlseer“. Mit ihrem Hit „Wir sind eine große Familie“ schlossen sie den Kreis zum Motto des Festtages – eine Botschaft, die das Wirken der Lebenshilfe Hartberg seit 40 Jahren begleitet.

Dankbarer Blick zurück mit unermüdlichen Vereinsmitgliedern und Wegbegleitern der Lebenshilfe Hartberg beim Festakt im Integrationszentrum Neudau

Bezirkshauptmann a. D. Hofrat Mag. Max Wiesenhofer, engagierte sich als Angehöriger und beruflich seit den Gründungsjahren für den Verein.

„Die Edlseer“ spielten für die Lebenshilfe-Gemeinschaft auf.

Obfrau Heidrun Notbauer mit den Pionieren der ersten Stunde: Johann Haupt, OSR Herbert Felberbauer, Alois Gotthard und Werner Gamauf (v. l.).

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