Nicole MÜHL / 12. Oktober 2025
© Land Steiermark/ Jesse Streibl
40 Jahre Landeswarnzentrale Steiermark: LH Mario Kunasek bedankte sich bei ehemaligen und aktiven Mitarbeitern – unter ihnen die aktive Leitung (Harald Eitner und Günter Hohenberger) sowie die Vorgänger (Kurt Kalcher und Gerald Pizzera)
Vor 40 Jahren nahm die Landeswarnzentrale Steiermark (LWZ) ihren 24-Stunden-Betrieb auf. Als erste Einrichtung dieser Art in Österreich wurde sie zum Vorbild für andere Bundesländer und den Bund, heißt es in einer Presseaussendung des Landes Steiermark. Am Freitag, dem 10. Oktober 2025, wurde das Jubiläum im Heimatsaal des Volkskundemuseums Graz gefeiert. Die Feier wurde musikalisch von einem Bläserquartett der Militärmusik Steiermark umrahmt.
24 Stunden im Einsatz für die Bevölkerung
Landeshauptmann Mario Kunasek betonte beim Festakt die zentrale Rolle der Landeswarnzentrale Steiermark: „Mehr als 5700 Einsätze pro Jahr, rund 1.300 Sirenen, modernste Warnsysteme – all das zeigt die Professionalität und das breite Aufgabenspektrum. Und dennoch: Technik allein macht noch lange keine erfolgreiche Landeswarnzentrale aus. Es sind die Menschen dahinter, die Tag und Nacht im Dienst stehen.“
Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 ist die LWZ in Graz das Herzstück des steirischen Krisen- und Katastrophenmanagements. Sie koordiniert Einsätze bei Unwettern, Hochwasser, Chemieunfällen oder großflächigen Suchaktionen. Zudem informiert sie Behörden, Gemeinden und Einsatzorganisationen und alarmiert im Bedarfsfall die Bevölkerung.
Aus Katastrophen gelernt
Die Anfänge der Landeswarnzentrale reichen bis in die 1950er-Jahre zurück. Nach der Hochwasserkatastrophe von 1958 in der Breitenau wurde ein landesweites Katastrophenfunknetz aufgebaut. 1973 folgten österreichweit einheitliche Sirenensignale, ein Jahr später ein zentrales Alarmierungssystem für 17 Gemeinden rund um den Flughafen Thalerhof.
Auch internationale Ereignisse beeinflussten die Weiterentwicklung: Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 wurde eine direkte Verbindung zum slowenischen AKW Krško eingerichtet. Das Strahlenwarnsystem mit 59 Messstellen in der Steiermark ist heute fixer Bestandteil der Infrastruktur.
Heute überwachen zwölf Disponent:innen rund um die Uhr Kontroll- und Warnsysteme, koordinieren Einsätze und halten Kontakt zu Polizei, Bundesheer und Behörden. Mit der Einführung von AT-Alert bzw. Cell Broadcast im Jahr 2024 steht ein zusätzliches, flächendeckendes Warnsystem zur Verfügung.
Hochleistungsrechner, Visualisierungssysteme und spezialisierte Software ermöglichen ein exaktes Lagebild im Katastrophenfall. Damit bleibt die Landeswarnzentrale Steiermark auch 40 Jahre nach ihrer Gründung ein unverzichtbarer Bestandteil der Sicherheitsinfrastruktur des Landes.

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