Nächster Schritt für Herzchirurgie Oberwart

Die Landes-Zielsteuerungskommission hat den Antrag zur Einrichtung einer Fachabteilung für Herzchirurgie an der Klinik Oberwart einstimmig beschlossen und zur weiteren Entscheidung an die Bundes-Zielsteuerungskommission übermittelt. Damit kommt das Burgenland dem Aufbau einer eigenen herzchirurgischen Struktur einen bedeutenden Schritt näher.

Nicole MATSCH / 24. November 2025

Die Einrichtung einer Fachabteilung für Herzchirurgie an der Klinik Oberwart wurde einstimmig beschlossen.

Der Antrag für die geplante Herzchirurgie Oberwart wurde am 20. November einstimmig angenommen und an die Bundesebene weitergeleitet. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betont, dass das Burgenland seine Gesundheitsversorgung ausbauen müsse, um lange Wartezeiten und Abweisungen von Patient:innen in anderen Bundesländern zu vermeiden. Er verweist auf Fälle, in denen Betroffene aufgrund ihres Meldezettels abgelehnt wurden. Die neue Abteilung soll künftig auch akute chirurgische Notfälle behandeln können, die eine sofortige Intervention benötigen.

Einstimmiger Beschluss bringt Projekt voran

Mit dem positiven Beschluss der L-ZK rückt die Einrichtung der ersten herzchirurgischen Fachabteilung im Burgenland näher. Doskozil erklärt, die Burgenländer:innen hätten Anspruch auf eine Versorgung im eigenen Bundesland. Nun liege die Entscheidung bei der Bundes-Zielsteuerungskommission, die über die weiteren Schritte für die Herzchirurgie Oberwart befinden werde.

Steigende Eingriffszahlen und strukturelle Unterversorgung

Laut Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek liegt die kardiovaskuläre Sterblichkeit im Burgenland 15,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Durch die älter werdende Bevölkerung sei mit weiter steigenden kardiologischen und kardiochirurgischen Eingriffszahlen zu rechnen. Derzeit betrügen die Wartezeiten in Wien und Graz sechs bis neun Monate. Der kaufmännische Geschäftsführer Mag. Franz Öller verweist zudem darauf, dass der Österreichische Strukturplan Gesundheit von einer Bevölkerung von sieben Millionen ausgeht, während aktuell rund 9,3 Millionen Menschen in Österreich leben. Daraus ergebe sich eine österreichweite Unterversorgung von etwa 2,3 Millionen Personen.

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