Nicole MÜHL / 4. Dezember 2025
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Präsentierten ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Rebzikade:(v.l.n.r.) SPÖ-Landwirtschaftssprecher LAbg. Gerhard Bachmann, Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Andreas Liegenfeld, Präsident des Burgenländischen Weinbauverbandes.
Der burgenländischen Landesregierung ist ein gemeinsames Vorgehen gegen die Rebzikade wichtig. Landeshauptmann-Stellvertreterin und Agrar-Landesrätin Anja Haider-Wallner erklärt: „Der Weinbau ist ein zentraler Pfeiler unserer Wirtschaft und wichtig für den Tourismus. Er prägt unser Landschaftsbild und sichert das Einkommen vieler Familienbetriebe.“ Die Amerikanische Rebzikade kann sich in einem Radius von bis zu 40 Kilometern verbreiten, weshalb das Rebzikade Maßnahmenpaket auf eine Eindämmung des Überträgers und die Entfernung befallener Rebstöcke setzt.
Strengere Regeln durch Novelle des Weinbaugesetzes
Ein Kernpunkt des Rebzikade Maßnahmenpakets ist die Novelle des burgenländischen Weinbaugesetzes. Die Bezirkshauptmannschaften sollen künftig nicht bewirtschaftete Weingärten bescheidmäßig roden können. „Eigentum berechtigt nicht nur – es verpflichtet auch“, sagt Haider-Wallner. Strafen in der Höhe von 6.000 Euro pro Hektar sollen die Pflege brachliegender Flächen sicherstellen. Die bestehende Verordnung zur Bekämpfung der Flavescence dorée wird ebenfalls aktualisiert. Bereits 2024 fanden intensive Begehungen, Sichtkontrollen und Schulungen durch Landwirtschaftskammer, Bezirkshauptmannschaften und Pflanzenschutzdienst statt.
Informationskampagne und verstärkte Kontrollen in betroffenen Gebieten
Das Rebzikade Maßnahmenpaket umfasst zudem eine breitere Informationsoffensive. Da sich der Schädling auch in Privatgärten vermehren kann, werden Gemeinden über ihre Medienkanäle informiert. Haider-Wallner betont: „Jeder kann beitragen: Regelmäßiges Schneiden, Pflegen und Ernten im eigenen Garten stört die Rebzikade und vermindert die Ausbreitung.“ In Gebieten wie Eisenberg, Csaterberg, Gaas, Deutschkreutz und Lutzmannsburg laufen bereits verstärkte Kontrollen. Frühzeitige Blattverfärbungen und eingerollte Blattspreiten gelten als erste Warnsignale.
Gemeinsames Vorgehen von Interessenvertretungen und Politik
Andreas Liegenfeld, Präsident des Burgenländischen Weinbauverbandes, unterstützt das Rebzikade Maßnahmenpaket ausdrücklich: „Wir nehmen die Problematik der Rebzikade im Burgenland sehr ernst. Ein gemeinsames Vorgehen von Weinbauverband und Landesregierung ist wichtig – und es ist gut für die Sache.“ Er appelliert, aufgelassene Weingärten bis ins Frühjahr zu roden. Auch SPÖ-Landwirtschaftssprecher LAbg. Gerhard Bachmann betont die Bedeutung eines entschlossenen und abgestimmten Vorgehens aller beteiligten Stellen zur Eindämmung der Rebzikade.

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