10 Prozent Biodiversitätsflächen im Burgenland

Am Internationalen Tag der Biodiversität rückt die nachhaltige Landwirtschaft im Burgenland in den Fokus. Über zehn Prozent der Agrarflächen werden dort gezielt zur Förderung der Artenvielfalt genutzt. Im Rahmen des Projekts „Farming for Nature Österreich“ wurde Birgit Braunstein aus Purbach zur Biodiversitätsbotschafterin 2025 ernannt.

Nicole MATSCH / 23 Mai 2025

Von rund 162.500 Hektar Acker- und Grünflächen entfallen im Burgenland etwa 15.780 Hektar auf Biodiversitätsflächen. Birgit Braunstein aus Purbach betreibt auf ihrem 25 Hektar großen Betrieb biodynamischen Weinbau. Sie wurde zu einer von fünf Biodiversitätsbotschafter:innen gewählt.

Am 22. Mai, dem Internationalen Tag der Biodiversität, ehrte eine Fachjury fünf Landwirtinnen und Landwirte aus Österreich als Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschafter. Sie zeigen mit ihrem Engagement, wie Landwirtschaft und Artenvielfalt miteinander vereinbar sind. Die Auswahl erfolgte im Rahmen des Projekts „Farming for Nature Österreich“.

Biodiversität im Burgenland erreicht neuen Höchstwert

Laut Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, werden im Jahr 2025 erstmals über 240.000 Hektar landwirtschaftlicher Flächen in Österreich gezielt zur Förderung der Biodiversität genutzt, was bedeutet, dass mehr als zehn Prozent der gesamten Agrarfläche dafür eingesetzt werden.
„Zwar steht die Artenvielfalt weltweit unter großem Druck, doch gleichzeitig zeigt sich, dass in Österreich 2025 erstmals über 240.000 Hektar landwirtschaftlicher Flächen bewusst und gezielt zur Förderung der Biodiversität bewirtschaftet werden“, betont Berlakovich.

Im Burgenland nehmen etwa 86 Prozent der Betriebe am Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) teil. Von rund 162.500 Hektar Acker- und Grünflächen entfallen dort etwa 15.780 Hektar auf Biodiversitätsflächen. Das sind knapp zehn Prozent – so viel wie nie zuvor. Das ÖPUL-Programm unterstützt seit 1995 freiwillige Umweltleistungen der Landwirtschaft.

Betriebe als Lernorte: Wissen teilen und Artenvielfalt fördern

Von insgesamt 26 nominierten Betrieben wählte die Jury fünf Biodiversitätsbotschafter für 2025 aus. Eine davon ist Birgit Braunstein aus Purbach, die auf ihrem 25 Hektar großen Betrieb biodynamischen Weinbau betreibt. 20 Hektar entfallen auf Reben, fünf auf extensive Grünlandwirtschaft. Ihr Fokus liegt auf gesunden Böden, Kreislaufwirtschaft und einem stabilen ökologischen Gleichgewicht.

„Die Biodiversitätsbotschafter bewirtschaften und erhalten ein breites Spektrum wertvoller Lebensräume, wie artenreiches Grasland, Feuchtgebiete oder gesunde Böden. Mit ihrer Vorbildwirkung sollen sie Naturschutz in der Landwirtschaft fördern“, sagt Projektkoordinatorin Johanna Frangež.

Im Sommer besucht ein Filmteam die ausgewählten Betriebe, und dabei entstehen Kurzvideos, die anschließend auf www.farmingfornature.at veröffentlicht werden. Daraufhin kann die Öffentlichkeit ihre Lieblingsgeschichte wählen. Zudem öffnen die Botschafter im Rahmen von Hofspaziergängen und Gesprächen ihre Betriebe für interessierte Besucherinnen und Besucher.
„Es ist besonders schön zu sehen, wie viele landwirtschaftliche Betriebe sich in Österreich für eine artenreiche sowieklimafitte Zukunft einsetzen. Dabei sind es oft ganz einfache Maßnahmen, mit denen sie der Natur etwas Gutes tun und gleichzeitig auch ihren eigenen Betrieben Vorteile verschaffen“, erklärt Frangež.

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