Chiara PIELER / 29. Mai 2025
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Hitzerekorde und frühsommerliche Temperaturen
Die Monate Februar, März und Juli brachten neue Temperaturrekorde. Auch der August war außergewöhnlich warm und belegte Rang zwei in der langjährigen Statistik. In Güssing wurde am 14. April erstmals schon so früh im Jahr die 30-Grad-Marke überschritten – ein Novum im Burgenland.
Im Sommer belasteten zwei bis drei ausgedehnte Hitzeperioden, je nach Region, die Bevölkerung. In Güssing wurden zwischen dem 9. Juli und dem 9. September an jedem Tag Temperaturen über 30 Grad gemessen. Gleichzeitig fiel in den Monaten Juli und August weniger als die Hälfte des üblichen Niederschlags.
Unwetter und Hochwasser verursachten Millionenschäden
Auf die Trockenheit folgte im September ein Wetterumschwung mit außergewöhnlich hohen Regenmengen. Innerhalb einer Woche miss man 120 Liter pro Quadratmeter – so viel wie noch nie zuvor im September. Die Folge waren Hochwasserereignisse mit beträchtlichen Schäden. Insgesamt gingen 1.679 Anträge auf Katastrophenhilfe beim Land ein. 13,2 Millionen Euro wurden bereits an Entschädigungen bewilligt.
Extreme Unterschiede bei Sonnenstunden und Niederschlag
Andau war im Jahr 2024 die sonnigste Gemeinde des Burgenlands mit 2.322 Sonnenstunden. Die Gemeinde verzeichnete mit 36,3 Grad außerdem die wärmste Temperatur des Jahres. Die kälteste Temperatur gab es in Bad Tatzmannsdorf mit -10,6 Grad. Dort fiel auch der meiste Regen: 934 Liter pro Quadratmeter. Am trockensten blieb es in Podersdorf mit lediglich 591 Litern.
Langfristige Trends belegen Klimawandel
Der Klimastatusbericht wird jährlich vom Climate Change Centre Austria (CCCA) gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) sowie GeoSphere Austria erstellt. Finanziert durch den Klima- und Energiefonds sowie alle neun Bundesländer.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner sieht in den Ergebnissen einen klaren Beleg für die Folgen der Klimakrise: „Das vergangene Jahr hat uns auch im Burgenland die dramatischen Folgen der Klimakrise deutlich gezeigt.“ Sie betont: „Die Klimakrise verändert unser aller Leben – und zwar schon jetzt. Menschen leiden unter der Hitze, Unwetter verursachen Schäden von zig Millionen Euro. Der Klimawandel kostet viel Geld, die Gesundheit leidet.“
Ein Blick auf die langfristige Entwicklung verdeutlicht die Veränderung: In Eisenstadt zählte man zwischen 1961 und 1990 durchschnittlich elf Hitzetage pro Jahr. Im Jahr 2024 waren es mehr als viermal so viele. Die Zahl der Tropennächte mit Temperaturen über 20 Grad stieg im selben Vergleichszeitraum von durchschnittlich zwei auf 27. Haider-Wallner fordert deshalb: „Wir brauchen weniger Asphalt, weniger Beton, mehr Grün, mehr Lebensräume.“
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