Nicole MATSCH / 30. Oktober 2025
© Nicole Matsch
Am Standort der ehemaligen Bäckerei König in der Hartberger Michaeligasse beginnt im Dezember die Errichtung des Neubaus sowie der Umbau des historischen Bestandsgebäudes. Dieses wurde bereits entkernt, die Nebengebäude wurden abgerissen.
Im Jahr 2023 sperrte die 1928 gegründete Bäckerei König zu. Seit der offiziellen Baustelleneröffnung des neuen Projekts im Juni hat sich hier einiges getan. Die alten Mauern sind bereits entkernt, die Nebengebäude abgetragen. Erhalten bleibt das historische Hauptgebäude aus dem 19. Jahrhundert – es bildet künftig das Herzstück des neuen Hotels. Der offizielle Baustart ist für Dezember 2025 geplant, die Eröffnung für Ende 2026. „Die Errichtung des Neubaus ist zeitlich parallel zum Umbau des Bestandsgebäudes vorgesehen, um eine effiziente Abwicklung und die Einhaltung der kurzen Gesamtbauzeit sicherzustellen“, teilt Ringana mit. Bauherrin ist die Ringana Holding GmbH. Derzeit läuft die Angebotsphase für die Baumeisterarbeiten, deren Vergabe bis Ende November abgeschlossen sein soll. Weitere Gewerke folgen bis Jahresende.
Fortschritt und Planung
Die aus den Vorarbeiten gewonnenen Erkenntnisse flossen laut Ringana bereits in die Ausschreibungen ein – eine wichtige Grundlage für den planmäßigen Baustart. Parallel wird an der Detail- und Ausführungsplanung gearbeitet, um im Dezember nahtlos in die Bauphase überzugehen.
Architektonisch entsteht ein Ensemble, das Alt und Neu verbindet: Der sanierte Altbau wird durch moderne Ergänzungen erweitert, dazwischen eine „Grüne Oase“ – ein Innenhof als geschützter Rückzugsraum für Gäste und Seminarteilnehmer:innen. Veranstaltungen sollen ausschließlich dort stattfinden, um die umliegende Nachbarschaft nicht zu beeinträchtigen. Durch die Lage im Innenhof werde eine Lärmbelästigung für Anrainer:innen weitgehend ausgeschlossen, betont das Unternehmen.
Nutzung und Konzept
Als Boutique-Hotel, das künftig von der SoFresh Touristik GmbH betrieben wird, versteht sich das Mikeli nicht als klassischer Großbetrieb, sondern als individuell gestaltetes Haus mit persönlicher Atmosphäre, klarer architektonischer Linie und regionalem Bezug. Das Mikeli wird künftig rund 40 Zimmer bieten und neben dem klassischen Gästebetrieb auch als Seminar- und Schulungsstandort für Ringana dienen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Nachhaltigkeit und Regionalität – sowohl in der Architektur als auch im Betrieb.
Das gastronomische Konzept umfasst ein biologisch-regionales Frühstück und eine „Honesty Bar“, auf ein klassisches Spa wird verzichtet. „Wir planen eine Art Guesthouse, und die Stadt Hartberg als unsere Heimat wird das erweiterte Wohnzimmer dafür sein“, sagt SoFresh-Touristik-Geschäftsführerin Laura Sophie Wannemacher. Damit soll das Hotel in das bestehende Stadtleben eingebettet werden, anstatt es zu ersetzen.
Lösungen für Verkehr und Parken
Die Baustelle liegt in der Nähe des sensiblen Altstadtbereichs, unterhalb der Stadtpfarrkirche – wo die Frage nach dem Verkehr besonders im Fokus steht. Laut Ringana sind keine größeren Beeinträchtigungen im öffentlichen Raum zu erwarten. Der Baustellenverkehr werde über die Hauptverkehrsader Ressavarstraße abgewickelt, die Michaeligasse bleibe für Anrainer:innen weitgehend frei.
Auch die Parkplatzsituation ist Teil der laufenden Abstimmungen. Künftige Hotelgäste sollen Stellplätze sowohl am Gelände als auch auf angrenzenden Liegenschaften nutzen können. Zusätzlich werde gemeinsam mit der Stadtgemeinde Hartberg an einem Parkraumkonzept gearbeitet, das eine ausgewogene Lösung schafft – „im Interesse der Gäste ebenso wie jener der Anrainer, Betriebe und der Gemeinde“, heißt es vom Unternehmen.
Regionale Zusammenarbeit
Ringana versteht das Mikeli nicht nur als Hotel, sondern als Ort der Begegnung und Vernetzung. Geplant sind Kooperationen mit lokalen Produzent:innen, Dienstleister:innen, Kulturinstitutionen und Gastronomiebetrieben. „Wir legen großen Wert darauf, das Projekt eng mit der Region zu verknüpfen – lokale Qualität und Authentizität sollen für unsere Gäste spürbar werden“, betont das Unternehmen. Konkrete Details zu künftigen Partnerbetrieben wurden noch nicht bekannt gegeben. Ziel sei es jedoch, über den eigenen Betrieb hinaus Impulse zu setzen – für den Tourismus, den Handel und die Innenstadtentwicklung. Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch begrüßt das Vorhaben als wichtigen Beitrag zur weiteren Belebung des Stadtzentrums: „Das Projekt wird neue Frequenz bringen und Hartberg als Einkaufs- und Erlebnisstadt weiter stärken.“

So soll das neue Hotel aussehen. Der Name „Mikeli“ verweist auf die Michaeligasse und steht laut Ringana zugleich für Individualität, Emotion und kreativen Ausdruck. Foto © M&S Architekten
				
				
				
				
				
								
															
								
															
								
															
								
															
								
															
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