Burgenland bleibt Gründerland

Im Burgenland zeigt sich auch 2025 eine stabile Gründungsbereitschaft. Trotz leicht sinkender Zahlen im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Niveau hoch. Die Wirtschaftskammer wertet dies als positives Zeichen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

Chiara PIELER / 20. August 2025

Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth und EPU-Landessprecherin Daniela Jagschitz.

Leichter Rückgang, stabile Entwicklung

Im ersten Halbjahr 2025 haben sich 665 Personen im Burgenland für eine Unternehmensgründung entschieden. Das sind zwar etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (690), doch seit 2021 halten sich die Neugründungen auf konstant hohem Niveau. Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth zeigt sich optimistisch: „Diese 665 Menschen haben erkannt, dass die Zeiten nicht nur herausfordernd sind, sondern auch einiges an Chancen bieten.“

Eisenstadt führt bei Neugründungen

Die meisten neuen Unternehmen wurden im Bezirk Eisenstadt (Stadt und Umgebung) registriert – insgesamt 167. Dahinter folgen Neusiedl mit 123, Mattersburg mit 107 und Oberwart mit 104 Neugründungen. Für Wirth steht fest: „Je unternehmerischer die Wirtschaft ist, desto stärker sind unsere Regionen, desto sicherer sind Arbeitsplätze und desto größer sind unsere Chancen für die nächsten Generationen.“

Beweggründe: Selbstbestimmung und finanzielle Perspektiven

Eine Umfrage der Wirtschaftskammer zeigt, dass Flexibilität für viele Gründerinnen und Gründer ausschlaggebend ist: 64,1 Prozent nennen die Möglichkeit zur freien Zeit- und Lebensgestaltung als Hauptmotiv. Danach folgen der Wunsch nach Unabhängigkeit als eigener Chefin (61,5 Prozent) sowie die Aussicht auf ein besseres Einkommen (59 Prozent).

Frauen mit höherem Gründungsanteil

Im vergangenen Jahr lag der Anteil weiblicher Gründer bei 53,8 Prozent – Männer stellten 46,2 Prozent. Besonders aktiv zeigt sich die Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen. Die meisten Neugründungen erfolgen in den Bereichen Gewerbe und Handwerk (35,9 Prozent), Information und Consulting (25,6 Prozent) sowie Handel (17,9 Prozent).

Einzelunternehmen dominieren

Wie bereits in den Vorjahren entscheiden sich viele Gründerinnen und Gründer für die Rechtsform des Einzelunternehmens. Daniela Jagschitz, Landessprecherin der EPU, betont deren Bedeutung: „Diese Ein-Personen-Unternehmen sind unternehmerische Allrounder. Sie erledigen die gesamte Arbeit allein, sind Experten auf ihren Gebieten und spielen eine wichtige Rolle für den Wirtschaftsstandort.“

Forderung nach besseren Rahmenbedingungen

Damit der Unternehmergeist weiter gestärkt wird, plädiert Kammerpräsident Wirth für konkrete Entlastungen: „Wir müssen weg von der derzeit ausufernden Bürokratie hin zu unternehmerfreundlicheren Rahmenbedingungen.“ Der Einsatz der Betriebe – von Start-ups bis hin zu Traditionsunternehmen – verdiene laut Wirth große Anerkennung.

Businessplan-Wettbewerb bietet Chancen

Bis zum 28. September läuft noch die Einreichfrist für den „i2b Businessplan-Wettbewerb“, den größten seiner Art in Österreich. Teilnahmeberechtigt sind Projekte, die ab 1. Jänner 2023 gegründet wurden oder noch vor der Gründung stehen. Insgesamt warten Geld- und Sachpreise im Wert von über 200.000 Euro. Die Initiative wird von der Wirtschaftskammer, Erste Bank und Sparkassen getragen.

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