Burgenland startet KI-Pilotprojekt im Förderwesen

Das Burgenland testet den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Ein erstes KI-Pilotprojekt im Förderwesen soll Abläufe automatisieren und den Bürgerservice verbessern.

Nicole MATSCH / 9. Juli 2025

Laut Landeshauptmann Doskozil arbeitet das Land Burgenland an einem KI-Pilotprojekt im Förderwesen.

Land startet KI-Testlauf im Förderwesen

„Künstliche Intelligenz ist kein Selbstzweck, aber sie kann ein Schlüssel zur Modernisierung der Verwaltung sein – wenn sie verantwortungsvoll, transparent und bürgerorientiert eingesetzt wird“, erklärt FPÖ Klubobmann Norbert Hofer. Seine schriftliche Anfrage vom 23. Mai 2025 zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Landesverwaltung wurde nun von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil beantwortet. Die zentralen Aussagen: In der Landesverwaltung kommt KI derzeit noch nicht offiziell zum Einsatz. Dennoch läuft ein erstes KI-Pilotprojekt im Bereich des Förderwesens. Hier sollen automatisierte Vorprüfungen und strukturierte Antragsdaten künftig Abläufe vereinfachen, Fehlerquellen reduzieren und die Bearbeitung beschleunigen.

Laut Doskozil dient Künstliche Intelligenz nicht als Ersatz für menschliche Arbeitskraft, sondern als unterstützendes Instrument. Ziel sei es, „bestehende Ressourcen besser zu nutzen, ohne dass dabei Arbeitsplätze gefährdet werden“. Die Einführung von KI sei Teil eines strategischen Wegs hin zu mehr Effizienz, Transparenz und Bürgernähe in der Verwaltung.

Klare Regeln und Schulungen für sicheren Einsatz

Seit Ende 2024 gilt im Burgenland eine interne KI-Richtlinie. Sie legt fest, wie Künstliche Intelligenz eingesetzt werden darf – mit Fokus auf Datenschutz, Qualitätssicherung und Transparenz. Damit soll sichergestellt werden, dass alle KI-Initiativen einheitlich und rechtssicher umgesetzt werden. Der Mensch bleibt dabei im Mittelpunkt: „KI kann unterstützen, aber nicht ersetzen, was Verwaltung im Kern ausmacht – verantwortungsbewusstes, rechtssicheres und bürgernahes Handeln“, so Doskozil.

Zudem laufen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Landesbedienstete. Diese sollen technisches Wissen vermitteln und zugleich das Bewusstsein für die besonderen Anforderungen in der öffentlichen Verwaltung stärken. Die Verwaltung sieht sich damit gut vorbereitet auf den künftigen KI-Einsatz.

Hofer: Analoge Zugänge müssen erhalten bleiben

Norbert Hofer sieht in KI große Chancen: „Wenn moderne Technologien wie KI helfen, Leistungen schneller, verlässlicher und einfacher zugänglich zu machen – dann profitieren alle: Bürgerinnen, Unternehmen und die Mitarbeiter selbst.“ Gleichzeitig betont er, dass analoge Zugänge bestehen bleiben müssen, um niemanden auszuschließen.

Mit Blick auf das Regierungsprogramm des Burgenlandes zeigt sich Hofer skeptisch. Darin ist von der „Entwicklung einer eigenen KI“ die Rede. Dazu sagt er: „Die Vorstellung, dass das Burgenland eine eigene Künstliche Intelligenz auf Weltniveau entwickeln könnte, ist schlicht unrealistisch.“ Sinnvoll sei hingegen die Entwicklung spezifischer KI-gestützter Verwaltungsanwendungen.

Hofer kündigt an, die Pilotprojekte kritisch und konstruktiv zu begleiten. Ziel sei es, „aus guten Ansätzen echte Fortschritte für die Menschen im Land zu machen“. Besonders wichtig sei ihm der persönliche Kontakt und individuelle Service. Genau dort, so Hofer, könne KI ihren größten Beitrag leisten.

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