Doskozil: Spitalskompetenzen sollen bei den Ländern bleiben

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil spricht sich entschieden gegen eine Zentralisierung der Gesundheits- und Spitalskompetenzen aus. Eine Verlagerung zum Bund würde laut ihm gravierende Folgen für die Gesundheitsversorgung im Burgenland haben.

Nicole MATSCH / 20. Oktober 2025

Landeshauptmann Doskozil warnt vor einer Zentralisierung der Spitalskompetenzen.

„Gesundheitspolitische Entscheidungen gehören in die Regionen“

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betont, dass die Zuständigkeit für Spitäler und Gesundheitsfragen „so nah wie möglich an den Patient:innen und damit in den Regionen“ bleiben müsse. Eine Verschiebung der Kompetenzen zum Bund wäre laut Doskozil „das klare Eingeständnis der Länder, dass sie selbst nicht mehr in der Lage sind, die Spitals- und Gesundheitsangebote effizient und patientenfreundlich zu organisieren“.

Der Landeshauptmann warnt davor, dass eine Zentralisierung „auf drastische Verschlechterungen für Patient:innen und einen Kahlschlag in der derzeitigen Spitalslandschaft“ hinauslaufen würde. Besonders ländlich geprägte Regionen wären Leidtragende.

Burgenland setzt weiter auf wohnortnahe Spitzenmedizin

Doskozil kündigt an, dass das Burgenland seine Spitalsoffensive fortsetzen werde. „Die Burgenländer haben ein Recht darauf, wohnortnah mit Spitzenmedizin versorgt und nicht als ‚Bittsteller‘ in anderen Ländern wahrgenommen zu werden“, erklärt er. Eine Verlagerung der Spitalskompetenzen zum Bund würde laut Doskozil bedeuten, „dass von fünf Spitalstandorten nur mehr zwei übrigbleiben“.

Gleichzeitig spricht sich der Landeshauptmann für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Ländern aus. Komplexe Angebote müssten überregional geplant werden, doch die notwendigen Instrumente dafür seien mit der bestehenden 15a-Vereinbarung bereits vorhanden. Beim nächsten Finanzausgleich müsse zudem ein neuer Modus gefunden werden, „wie die nötigen Finanzmittel für die Spitäler österreichweit fair organisiert und verteilt werden können“.

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