Entsiegelung Burgenland: Wettbewerb „Baba, Beton!“ startet

Im Burgenland startet der Entsiegelungswettbewerb „Baba, Beton!“. Gemeinden können bis 30. November Projekte einreichen. Das beste Projekt wird mit bis zu 100.000 Euro gefördert.

Chiara PIELER / 17. September 2025

Gemeinden sind aufgerufen, innovative Projekte einzureichen

Im Burgenland startet mit „Baba, Beton!“ der erste landesweite Wettbewerb zur Entsiegelung von Bodenflächen. Ziel ist es, dem hohen Bodenverbrauch aktiv entgegenzuwirken und versiegelte Flächen in lebenswerte Grünräume zu verwandeln. Der Wettbewerb richtet sich an alle 171 burgenländischen Gemeinden, die ab sofort Entsiegelungsprojekte einreichen können. Die besten Ideen werden nicht nur fachlich bewertet, sondern auch finanziell unterstützt – mit bis zu 100.000 Euro.

Hohe Versiegelung im Burgenland als Anlass

Der Bodenverbrauch im Burgenland liegt über dem österreichweiten Durchschnitt: Pro Einwohner:in werden beinahe doppelt so viele Quadratmeter in Anspruch genommen wie im Bundesschnitt. Laut Land Burgenland verschwinden dabei rechnerisch täglich bis zu 1,6 Hektar Fläche unter Asphalt oder Beton – ein Wert, der auch andere Formen der Flächennutzung umfassen dürfte.

„Viele Gemeinden haben Entsiegelungsprojekte in der Schublade. Leider mangelt es allzu oft an der Finanzierbarkeit. Genau hier setzt der Wettbewerb an“, erklärt Haider-Wallner. Mit dem Projekt „Baba, Beton!“ will das Land Burgenland nicht nur planerische Visionen fördern, sondern auch die Umsetzung aktiv ermöglichen.

Fokus auf Aufenthaltsqualität und Mikroklima

Die Einreichungen werden nach mehreren Kriterien bewertet: Neben der Größe und Lage der Projektflächen zählen insbesondere deren Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas, der Biodiversität und der allgemeinen Aufenthaltsqualität. Auch der bisherige Versiegelungsgrad spielt bei der Bewertung eine Rolle.

Das Land hebt hervor, dass besonders kreative und nachhaltige Lösungen eine Chance auf die Auszeichnung haben. Die Umsetzung des Siegerprojekts ist für das Jahr 2026 geplant.

Fachjury mit Expertise aus mehreren Disziplinen

Über die Auswahl des Siegerprojekts entscheidet eine siebenköpfige Fachjury mit Mitgliedern aus den Bereichen Architektur, Landschaftsplanung, Ingenieurbiologie, Boden- und Katastrophenschutz. Mit dabei sind unter anderem:

  • Dr. Kurt Weinberger (Österreichische Hagelversicherung)
  • Dr. Anita Drexel (Universität für Bodenkultur Wien)
  • DI Sandra Nikolic (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Dr. Roland Tusch (Universität für Bodenkultur Wien)
  • DI Harald Höller (Architekturbüro franz&sue)
  • Mag. Gerlinde Larndorfer-Armbruster (Bodenbündnis Österreich)
  • Peter Zinggl (Hauptreferat Landesplanung)

„Mit sieben exzellenten Expert:innen auf ihrem jeweiligen Gebiet wird sichergestellt, dass das beste Projekt unter den Einreichungen auch ausgezeichnet wird“, betont Haider-Wallner.

Einreichung ab sofort möglich

Verantwortlich für die Vorauswahl ist das neu geschaffene Hauptreferat „Ländliche Entwicklung, Dorferneuerung und Bodenschutz“. Dort werden die eingereichten Projekte gesichtet und auf formale Kriterien geprüft, bevor sie an die Jury weitergeleitet werden.

Der Einreichzeitraum läuft ab sofort bis 30. November. Teilnahmeberechtigt sind alle Gemeinden des Burgenlands. Die vollständigen Teilnahmebedingungen finden sich online auf der offiziellen Website des Landes:
Entsiegelungswettbewerb – Land Burgenland

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert