Equal Pension Day: Frauenpension endet am 5. August

Equal Pension Day 2025 im Burgenland: Frauen haben am 5. August ihren Pensionsanspruch erfüllt – Männer kassieren weiter.

Nicole MÜHL / 4. August 2025

Am 5. August ist im Burgenland Zahltag für Frauen: An diesem Tag haben Frauen im Vergleich zu Männern rechnerisch all ihre Pensionsleistungen für das Jahr 2025 bereits erhalten und es erhalten fortan nur noch Männer eine Pension. 

Am 5. August markiert der Equal Pension Day im Burgenland den Tag, bis zu dem Frauen statistisch gesehen dieselbe Jahrespension erhalten wie Männer. Landesrätin Daniela Winkler warnt: Mit einem Gender Pension Gap von 40,5 % ist Altersarmut weiterhin weiblich – jetzt sei politisches Handeln gefragt.

Frauenpensionen im Burgenland: Der Equal Pension Day zeigt die Schieflage

Am 5. August 2025 erreicht der sogenannte Equal Pension Day im Burgenland seinen Höhepunkt: Bis zu diesem Datum haben Frauen rechnerisch die gesamte Jahrespension des Jahres verdient – ab dann gibt es faktisch nur noch Pensionszahlungen an Männer. Dieser markante Tag macht auf die bestehende Ungleichheit bei den Alterseinkünften aufmerksam. Im Burgenland beträgt der Gender Pension Gap aktuell 40,5 %. Während Männer im Schnitt 2.585 Euro monatlich erhalten, bekommen Frauen nur rund 1.496 Euro. Das ist eine monatliche Differenz von mehr als 1.000 Euro.

Ursachen: Erwerbsbiografien und Care-Arbeit

Landesrätin Daniela Winkler betont, dass vor allem die typische Erwerbsbiografie vieler Frauen das Problem verschärft: Teilzeitarbeit, bedingt durch Kinderbetreuung oder Pflege, bedeutet über Jahrzehnte geringere Einkommen und schließlich niedrigere Pensionsansprüche. Dadurch steigt das Risiko der Altersarmut bei Frauen deutlich.

Obwohl Kinderkrippen und Kindergärten dazu beitragen, berufstätig zu bleiben, reichen solche Einrichtungen allein nicht. Winkler fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket – etwa flexible Arbeitszeiten und ein gesellschaftliches Umdenken.

Die Diskrepanz zieht sich durch das ganze Arbeitsleben und wirke sich langfristig auf die Pensionshöhe aus.

Zudem seien Frauen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Im Burgenland aber gelte: etwa 50 % der Leitungspositionen innerhalb der Landesverwaltung seien mit Frauen besetzt – von Ämtern über Abteilungen bis zu Standortleitungen. Das Land soll mit gutem Beispiel vorangehen.

Betreuungszeiten und Pensionsanrechnung

Winkler fordert außerdem eine höhere Anerkennung von Betreuungszeiten in der Pensionsvorsorge. Pflege und Kindererziehung seien unverzichtbarer Beitrag zur Gesellschaft – dafür müsse es angemessene Anerkennung geben, sonst bleibe Altersarmut weiterhin überwiegend weiblich.

Appell zum Handeln – nicht nur Lippenbekenntnisse

Mit Blick auf den Equal Pension Day 2025 richtet Winkler einen eindringlichen Appell an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: „Pensionsgerechtigkeit darf kein Lippenbekenntnis sein. Wir müssen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Frauen nicht für familiäre Verantwortung finanziell bestraft werden.“ Gleichstellung bezeichnet sie als essentiell für soziale Gerechtigkeit.

Burgenland im bundesweiten Vergleich

Im österreichweiten Länderranking liegt das Burgenland laut ÖGB auf Platz 6. Österreichweit besteht eine durchschnittliche Pensionslücke von etwa 34 % – Burgenland mit 40,5 % liegt damit über dem österreichischen Durchschnitt.

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