Nicole MÜHL / 6. November 2025
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LAbg. Roman Kainrath, DI Dr. Bernhard Scharf (BOKU), Dr. Andreas Baumgarten (AGES), DI Gundula Prokop (Umweltbundesamt), DI Claudia Winkovitsch (LWK Burgenland), Dr. Gernot Bodner (BOKU) und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner beim ersten Burgenländischen Boden-Symposium.
Im Lisztzentrum Raiding fand am 5. November 2025 das erste Burgenländische Bodensymposium statt. Die von Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner initiierte Fachtagung widmete sich dem nachhaltigen Schutz und der Nutzung von Böden im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Klimawandel und Raumplanung. Expert:innen aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse, Best-Practice-Beispiele und neue Strategien für den zukunftsfähigen Umgang mit der Ressource Boden.
„Mit dem ersten burgenländischen Bodensymposium haben wir den Startschuss gesetzt. Gesunde Böden sind Lebensgrundlage, Klimapuffer und Standortfaktor zugleich“, sagte Haider-Wallner. Zum Abschluss des Symposiums unterzeichneten alle Teilnehmer:innen das Bodenbündnis Burgenland – ein gemeinsames Bekenntnis zum verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden.
Bodenschutz als Teil des Klimaschutzes
Das Burgenland ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Längere Dürreperioden und zunehmende Starkregenereignisse gefährden die Fruchtbarkeit der Böden. Gleichzeitig führen immer mehr versiegelte Flächen zu negativen Auswirkungen auf Klima, Biodiversität und Lebensqualität.
„Bodenschutz ist gelebter Klimaschutz – konkret, regional und mit direktem Nutzen für die Menschen im Land. Boden ist eine unserer wertvollsten Ressourcen, Bodenschutz betrifft uns alle unmittelbar“, betonte Haider-Wallner. Ziel sei es, den Bodenschutz dauerhaft auf die politische Agenda zu setzen und das Bewusstsein für die Bedeutung gesunder Böden zu stärken.
Fachbeiträge und gemeinsames Arbeiten an Lösungen
Im Rahmen des Symposiums gaben sieben Expert:innen Impulse zu den Themen Boden, Landwirtschaft, Klimawandel und nachhaltiges Flächenmanagement. Zu den Vortragenden zählten unter anderem Dr. Andreas Baumgarten (AGES), DI Claudia Winkovitsch (Landwirtschaftskammer Burgenland) und Dr. Gernot Bodner (Universität für Bodenkultur Wien). Sie beleuchteten Aspekte wie Bodengesundheit, Entsiegelung, Flächeninanspruchnahme und Resilienz gegenüber klimatischen Veränderungen.
Am Nachmittag erarbeiteten die Teilnehmer:innen in einem World-Café-Format Ideen für zukünftige Forschungs- und Praxisprojekte. Diese sollen in die weitere Arbeit der Landesregierung einfließen. Die Unterzeichnung des Bodenbündnis Burgenland bildete den feierlichen Abschluss der Veranstaltung. „Das Bodenbündnis ist ein starkes Signal. Wissenschaft, Gemeinden, Landwirtschaft und Politik übernehmen gemeinsam Verantwortung“, so Haider-Wallner.
Bodenschutzoffensive im Zukunftsplan Burgenland 2030
Der Zukunftsplan Burgenland 2030 sieht eine umfassende Bodenschutzoffensive als zentrale Maßnahme zur Klimawandelanpassung und nachhaltigen Entwicklung vor. Dazu zählen ein aktives Leerstandsmanagement für ungenutzte Flächen sowie die Einrichtung eines Lenkungsausschusses für Landwirtschaft und Nachhaltigkeit.
Mit dem Wettbewerb „Baba, Beton!“, der im September gestartet wurde, werden alle 171 burgenländischen Gemeinden eingeladen, kreative Entsiegelungsprojekte umzusetzen. Ziel ist es, versiegelte Flächen zu reduzieren und neue Lebensräume für Mensch und Natur zu schaffen.

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